17. Dezember 2024

Die Keiper-Session


Hier noch das Morgenrot von gestern, Für das heutige bin ich grade etwas zu früh dran. Nun haben wir die nächste Session mit unserem Buch absolviert. Diesmal wurden Fotograf Richard Mayr und ich von zwei exzellenten Gitarristen begleitet.

Jose Maria Obeso, der aus Mexiko stammt, und Stefan Oser als Weggefährten für einen Abend zwischen Wildnis und geordneten Verhältnissen. Dazwischen lag, seit der Gleisdorfer Session im letzten September zum gestrigen Abend, eine lebhafte Strecke.



Geborgtes Morgenrot...

Dazu gehört inzwischen auch dieses Augenmerk auf illustrierte Menschen. Darin liegt eine eigentümliche Art der Erzählung, eine Art der Kommunikation mit sich selbst und mit der jeweiligen Umgebung. (Und ein radikales Verfügen über den eigenen Körper.)

Zum gestrigen Abend gehört außerdem eine anregende Plauderei mit Architekt Eugen Gross, der im sterischen Kunstgeschehen der Nachkriegszeit ein nennenswerte Rolle gespielt hat. Überdies mit Autor Alfred Paul Schmidt, dem wir das Konzept des „steirischen Buddhismus“ verdanken.



Die Musiker Jose Maria Obeso (links) und Stefan Oser.

Das sind Angelegenheiten, von denen ich noch ausführlicher erzählen werde. Und zwar in einer nächsten medialen Verzweigung dessen, was ich als das „erweiterte Buch“ konzipiert hab. Es ging ja gestern um unseren Band „An solchen Tagen“.

Am Buch als Druckwerk ist in Medienfragen nicht zu rütteln. Seine mögliche Peripherie im digitalen Raum ist das Übrige. Und egal, was uns im Web gelingt, das ich „mein kühles Extrazimmer“ nenne, für mich ist der primäre Ereignisraum nach wie vor jener der realen sozialen Begegnungen.

Das berührt übrigens einige Überlegungen, die ich gestern mit Autor Robert Eichenauer erörtert hab. Was uns derzeit technologisch umgibt, was die aktuelle Info-Sphäre ausmacht, ist die Konsequenz einiger enormen Entwicklungssprünge unserer Werkzeuge.



Im Hintergrund Verlegerin Anita Keiper.

Wie Europa einst in den Weber-Aufständen schon lernen mußte, daß Maschinenstürmerei keine nützliche Antwort auf solche Entwicklungen ist, werden wir das wohl auch betreffs der Maschinenintelligenz herausfinden.

Daher stellt sich eher die Frage: Was können Menschen besser als Maschinen? Darauf sollten wir uns konzentrieren. Es geht um eine nächste Klärung dessen, was wir unter Conditio humana verstehen... (Mehr zu all dem, wenn ich wieder ausgeschlafen bin.)

Was eventuell noch offenzulegen wäre: Ich hab ja dieses inhaltliche Prinzip, wie es in meiner Arbeit oft Vorrang bekommt: Klären wir doch jetzt erst einmal, was eine gute Frage ist! (Eugen Gross sah das schon in den Dialogen des Sokrates begründet.)

Ich hab das von Psychiater Eric Kandel übernommen, den ich einmal erzählen hörte, daß die Mutter eines seiner Schulkollegen das Kind nachmittags nicht fragte: „Was habt ihr denn heute gelernt?“ Von ihr kam: „Hast du eine gute Frage gestellt?“

+) An solchen Tagen (Das Vorhaben)
+) Tattoo (Ein kulturelles Zeichensystem)

[Kalender] [Reset]