Das letzte Wort ist übrigens keine Zutat des
Drinks, sondern die Kurzform des irischen
Trinkspruchs Slainte Mhath. Der wurde uns in
jüngeren Jahren vertraut, als erstens
Trinkfestigkeit zu erproben war und zweitens
die Folkies in unseren Reihen sehr viel
Musik von den Inseln gespielt haben. Das
ging komplementär mit den Trinklaunen
mancher Blues-Leute zusammen. Lange Nächste
on stage und back stage...
Bei mir
ist kaum je Whisky im Haus, auch nur selten
Scotch, es regiert der Whiskey. Irischer
Stoff, bei dem Gerste und Hafer wesentliche
Rollen spielen. (In meiner
Einkommenskategorie führt das meist zu einem
Jameson.) Dazu paßt dann, meinen
Geschmacksneigungen entsprechend, als
nächstbester Stoff der Bourbon. (Mit Mais
als Hauptakteur. Da neige ich zu Four
Roses.)
Wenn ich naschhaft drauf bin,
darf es auch manchmal der Mischling Southern
Comfort sein. Der aber sehr wesentlich, weil
ihn Janis Joplin bevorzugt haben soll. Wenn
ich wirtschaftlich entspannte Zeiten habe
und es kommt gerade ein nennenswertes
Honorar daher, dann sind freilich radikalere
Geschmäcker fällig. Aber da darf man in
Geldfragen nicht zimperlich sein.
Krusche als Schafhirte by Payer. [GROSSE
ANSICHT]
Zu meinem Kaffee-Whiskey-Honig-Gebräu
gebe ich manchmal sogar etwas Ingwer.
Geschmacklich eine sehr heftige Tour.
Was diese Mischung nun anging, so fragte
Maler Heinz Payer nach:
„Gibt es einen
klingenden Namen dafür?“
Ich war
grade nur mäßig zurechnungsfähig und
erwiderte:
"der fröhliche schafhirte von
den sauren wiesen". Das quittierte Payer
mit einer entsprechenden Zeichnung. Sie
ahnen vielleicht, all diese Dinge
verzahnen und verflechten sich ständig
mit den verschiedenen Themen und
Projektschritten, die in wesentlichen
teilen Kommunikationsakte sind.
So war ich gestern mit Fotograf Richard
Mayr am Tisch von Altmeister Fredi
Thaler, wo wir mit Techniker Manfred
Haslinger und Spengler Walter Pillich
allerhand Fragen zum Thema „Mythos Puch“
durchnahmen.
Die konsequente Arbeit am Ernst
des Lebens:
Manfred Haslinger
(links) und Fredi Thaler.
Da hat Thaler in meine Richtung
scharfsinnig festgestellt:
„Du
fahrst eh nicht, oder? Bist du der
Beifahrer?“ War ich. Das hatte
etliche vorzügliche Drinks zur
Folge, während sich Mayr dieser
Wohltaten völlig enthielt.
Nein, da geht es keineswegs um
Belastungstests. Wir Jungs besetzten
ein Altersspektrum zwischen Ende 60
und Anfang 80. Da gibt es bezüglich
der Trinkfestigkeit keinen
Klärungsbedarf mehr. Da geht es um
die Wucht von Geschmack im Mund und
einen sanften Effekt, der sich bei
mir zwischen den Ohren entfaltet.
Sie sehen also, wenn wir am Ernst
des Lebens arbeiten, dann mit einer
gewissen Grandezza.
+)
Mythos Puch
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