12. November 2024

Fakten und Flausen III

Da ist eine Menge Unruhe um mich herum, zum Glück nicht in mir. Dieses Außen löst bei mir freilich einige Grübelei aus. Ich komme um diese Fragen keinesfalls herum: Was bedeutet das alles für Europa und was für Österreich?

Es haben mir doch erst kürzlich vaterländische Kräfte erneut diese doofe Idee von der „Festung Österreich“ vorgetragen, ohne mir den geringsten Hinweis zu bieten, mit welchen Ressourcen sie das nach welchem Konzept umsetzen möchten, um damit welches Ziel zu erreichen.



Eh klar! Lieber reich und gesund als arm und krank!

Wenn mir selbst von Österreichs Spitzenpolitik solche Eskapaden zugemutet werden, sollte ich mir um unsere Zukunft einige Sorgen machen, denn dieses Festungs-Geschwätz hat keinerlei Substanz, mit der sich Österreichs Situation verbesser ließe. (Das ist gelebte Inkompetenz.)

Wir existieren unter Bedingungen, in Verflechtungen, auch in Abhängigkeiten vielfältiger Art. Nicht nur wir, alle Staaten dieser Erde. So ist die Welt in Wirtschaft, Geldflüssen und Machtgefügen. Da nützt uns auch das stupide Herbeten eines nicht näher ausgeführten Nautralitäts-Glaubens keine zehn Zentimeter weit.

Während sich die Weltwirtschaft unter Chinas Schubkraft essenziell verändert, was Europas Industrie schon längst tief erschüttert hat, verschärfen diverse Waffengänge das globale Krisenpotential. Es nützt mir dabei nichts, mich zu fürchten oder Andersdenkende zu verfluchen.



Das wird wohl nix mit "Festung Österreich" (Quelle: Der Standard).

Ich muß klären: Wofür kann ich selbst Verantwortung übernehmen? Was kann ich zum größeren Ganzen beitragen? Was sollte ich unterlassen, um Europas Wege zu mehr Stabilität nicht zu belasten?

Eben mußten wir noch eine Vorstellung entwickeln, was der russische Überfall auf die Ukraine für Europa bedeutet. Dann das Pogrom der Hamas. Deren exzessive Grausamkeiten an jüdischen Menschen übertrafen alles, was ich mir bisher vorstellen konnte.

Da es keinen „sauberen Krieg“ gibt, zeigt die enorm schlagkräftige Armee Israels in ihrer militärischen Antwort natürlich düstere Seiten. Diese Krise betrifft längst auch den Libanon. Im Iran werden die regierenden alten Männer ihre innenpolitischen Probleme eventuell gerne mit einer Aggression nach außen runterpegeln. Was die Mullahs für interne Probleme haben?



Ahou Daryaei (Quelle: articolo21.org)

Zum Beispiel: Die Studentin Ahou Daryaei zeigte kürzlich einschüchternde Courage, indem sie die restriktive Kleiderordnung für Frauen ignoriete, aus Protest in Unterwäsche auf die Straße ging. Künstlerin Soli Kiani: „Ihre Tat ist nach islamischem Recht strafbar, sie wird auf jeden Fall ausgepeitscht werden.“

Das heißt womöglich 80 Peitschenhiebe. Es weist einiges darauf hin, daß Ahou Daryaei in die Psychiatrie verfrachtet wurde. Das alles deute ich so: diese mutige Frau soll bei lebendigem Leib zerstört werden.

Inzwischen ist Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA gewählt worden. Da müssen die vorhin genannten Unruhe-Herde wohl zusammengedacht werden, zumal ich Trump selbst für einen Unruheherd halte. Das würzt der kommend POTUS etwa damit, den offenbar schwer rechtsgerichteten Babyfaced Billionaire Elon Musk mit außenpolitischen Aufgaben zu betrauen.

Und die Rolle der NATO? Ich wüßte langsam gerne, wie Europas Sicherheitspolitik zeitgemäß gedacht (und finanziert) werden könnte. Und zwar in einer seriösen Erörterung, die nicht durch dieses doofe Festungs-Geschwätz simuliert wird, sondern mit Fakten auf den Punkt kommt.

+) Politik


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