Ich hab die USA einmal besucht. Das heißt,
ich habe kurz ein kleines Stück der Staaten
gesehen. Daraus folgt, daß meine Kenntnis
der USA bloß durch die Lektüre von Literatur
und journalistischen Arbeiten stammt sowie
von unzähligen Spielfilmen und einigen
Dokumentationen, die ich gesehen habe.
Ergo habe ich keine Kenntnis der USA.
Mir sind bloß einige Diskurse bekannt, die
ich über Texte und Filme kennengelernt hab.
Es war dabei schon ein Fortschritt zu
begreifen, daß mit dem Wort Amerika im
Grunde beide Amerikas gemeint seien. Die USA
sind bloß ein Teil davon.
Betrachtet
man eine Landkarte des Doppelkontinents,
fällt auf, daß Kanada, nördlich der USA
gelegen, nicht gerade klein geraten ist.
Dann wäre da oben, nordwestlich, hin zur
Beringsee, noch ein Stück der Vereinigten
Staaten. Nordöstlich befinden sich Grönland
und Island. (Dort kann man gleich nach
Rußland hinüberhüpfen.)
Notiz von unterwegs: Und unsere
eigenen Standards sind eh in Ordnung?.
DimensionenGanz
Nordamerika hat über 24 Millionen
Quadratkilometer. Davon werden etwa
neuneinhalb Millionen den USA
zugerechnet. Die Russische Föderation
kommt auf etwa 17 Millionen,
Quadratkilometer davon ungefähr vier
Millionen in Europa, der Rest in Asien.
Wozu ich das zusammengestellt habe?
Überlegen Sie einmal, wie viele
verschiedene Ethnien auf solchen Flächen
leben, was sich innerhalb dessen in
grundverschiedenen sozialen Milieus
zeigt, auch in einander widerstreitenden
Traditionen. Nun zurück zu meinem
Ausgangspunkt.
Als kurzfristiger
Besucher der Staaten, als Leser sowie
als Betrachter unzähliger Spielfilme und
Dokumentationen kenne ich zwar einige
Diskurse, die den USA gewidmet sind.
Aber ich habe keine Ahnung von den
Vereinigten Staaten.
Ganz offensichtlich eine andere
Kultur, die von Millionen begrüßt
wird.
Ich lausche gerne Menschen, die dort
gelebt und gearbeitet haben. Was
erzählen sie? Aber die meisten Leute
in meiner näheren Umgebung, auch
jene, die sich grade laut über Trump
und die US-Bevölkerung äußern,
wissen auf keinen Fall mehr über
diese USA als ich. Da frage ich
staunend: Woher kommt deren
Urteilskraft und was genau sind die
Kriterien?
Ich brauch keine
Ratschläge betreffs des Mannes
Donald Trump. Ein offenbar
weitgehend schmerzbefreiter Rüpel,
der nicht gerade unter
Selbstzweifeln leidet. Was er mir
via Medien an rücksichtslosem
Verhalten gezeigt hat, auch an
Zynismus und Polemik, finde ich
abschreckend. Einige Millionen
Menschen in den USA sind eben
anderer Ansicht.
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Politik
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