Da erklingen vorne zwei unüberhörbare
Seufzer und ich sehe durch die Köpfe der
Männer hindurch, wie sie beide ihre Augen
verdrehen. Ich gelte im „Archipel“ als der
Grübler und es wird manchmal gerne
angenommen, daß ich Umwege schätze. Ich sehe
das naturgemäß ganz anders.
Vor der
Ungarn-Fahrt hatten wir noch das
Amselsturm-Finale abgewickelt. Am Tag darauf
ein Pressefrühstück, zu dem von der Stadt
Gleisdorf geladen wurde. Gestern der
Abschluß jener Schreibwerkstatt, die Eva
Surma namens der #igfem ans Meer realisiert
hatte, um dann im südsteirischen Retzhof
einen speziellen Akzent zu setzen.
Politik & Verwaltung, von links:
Gerwald Hierzi, Christoph Stark,
Karl
Bauer und Eva Lassnig.
Dazu gastierte Marlene Streeruwitz bei
dieser Session, deren Teil II den
engagierten Frauen gewidmet war. So
ziehen sich Gedankenstränge quer durch
die Steiermark, führen da und dort zu
konkreten Ereignissen an bestimmten
Orten. All das Teleworking und die
Telepräsenz per Internet wäre nahe
nichts ohne diese realen sozialen
Begegnungen, die sich an analogen
Plätzen ereignen.
Wir haben das
dieser Tage wieder mehr als deutlich
überprüfen dürfen. Es kann durch Technik
nicht ersetzt werden, daß man an einem
gemeinsamen Tisch einander
gegenübersitzt. Ich höre in letzter Zeit
wieder verstärkt Stimmen, die allerhand
Unmut über diverse Arten der
Telekonferenzen äußeren.
Marlene Streeruwitz (Foto:
Richard Mayr).
Ich war dem gegenüber von hausaus
abgeneigt, hab an meinem Computer
keine Kamera hängen, bin da strikt
Old School. Geistreiche
Korrespondenz und reale Begegnung.
Für uns ist heute die
Raumüberwindung viel zu
selbstverständlich, weil wir in
unserem wohlhabenden Land über
allerhand erschwingliche
Verkehrsmittel verfügen.
Marlene Streeruwitz und Eva
Surma.