Das hat diese kleine Debatte in letzter Zeit
noch bekräftigt. Wir sollten (möglichst
unaufgeregt) zur Kenntnis nehmen, daß hier
getrennte Lager bestehen, die auf einiger
Unvereinbarkeit beruhen. Das begann für mich
jüngst mit einer etwas irrationalen
Intervention des Schnösels vom Kulm, der
indirekt auf meine erste Glosse zum Thema
„Leben in der Kunst“ reagiert hat.
Indirekt in zweierlei Sinn. Der Oststeirer,
den ich nicht kenne, adressierte seinen
Einwand nicht an mich, sondern an einen
meiner Facebook-Kontakte. Hat er da schon
keine eigene Auffassung von Kunst
vorgebracht, so blieb er bei dieser Pose.
Der Schnösel vom Kulm lieferte auf
Facebook noch etliche Inputs, die aber nur
darin bestanden, meine Ansichten für Unfug
zu erklären. Eine eigene Auffassung von
Kunst oder vom Kunstbetrieb wurde dabei
nicht erkennbar..
Der Schnösel findet Belesenheit
suspekt.
Immerhin ließ Herr Schnösel implizit
erkennen, daß er die Hobby-Liga gegen
mich zu verteidigen gedenkt. Er tat sich
nach einer Weile selbst mit ein paar
groben Versen als Behelfslyriker hervor.
Wir sind also im weitesten Sinn
Kollegen.
Da der Schnösel vom
Kulm keine Person des öffentlichen
Lebens ist, habe ich ihn hier
anonymisiert und inzwischen zum
exemplarischen Avatar umgestaltet. Wie
er sich äußert und wie er agiert, wie er
seine intellektullenfeindliche
Grundstimmung ungeschminkt wirken läßt,
so ereignet sich das in einigen Winkeln
heimisches Kulturgeschehen seit
Jahrzehnten. Das war freilich schon in
den 1930er Jahren en vogue und kam bei
uns nie aus der Mode,
Herr
Schnösel ist also ein Avatar in meiner
Inszenierung. Allerdings zitiere ich den
realen Oststeirer korrekt, verwende
diesen Originalton. Man muß man ja
deshalb nicht vor den Vorhang zerren.
Der vormalige Lehrer und heutige
Behelfslyriker hat erkennbar politische
und kulturpolitische Intentionen.
Noch was zu vermessen?
(Grafik: Heinz Payer)
Was ich von ihm zu lesen bekomme.
halte ich – wie oben erwähnt – für
exemplarisch. Der angriffslustige
Bildungsbürger, dem die Bildung zu
anstrengend geworden ist. Drum bleibt
ihm bloß das Geschimpfe, für konkrete
Argumente reicht es nicht.
Daher
beschnöselt er andere Menschen, während
er selbst keine individuellen Ansichten
zur Sache in den Diskurs einbringt. Es
ist eine Diskurssimulation, die den
Unliebsamen beschädigen soll, indem der
Schnösel sich auf Argumente zur Person
versteift, Argumente zur Sache schuldig
bleibt. Er verkündet, statt daß er
begründet.
Genau das leistet der
Ex-Lehrer so idealtypisch, daß ich diese
Themenlinie nun aus meiner Leiste
„Kulturpolitik“ herausnehme und separat
zusammenfasse. Quasi „Die
Schnösel-Saga“. Ich nennen ihn ab hier
höflich den Herrn Alois Schnösel. Dazu
kam auch ein Beiwagerl gleichen
Familiennamens, das ich Heinzi Schnösel
nennen will. (Ein Mensch, der sich im
Facebook momentan vor allem damit
beschäftigt, Statements von Präsident
Putin zu posten.)
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Leben in der Kunst
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Archipel Gleisdorf