Im Hintergrund dieser Vorgänge müssen wir
auch Wege gestalten, um Gelder zu
akquirieren. Das gilt einem Teil dieses
Metiers, welches man nicht
marktwirtschaftlich voranbringen kann. Im
Sinn von: Unsere Arbeit bringt vor allem
immateriellen Profit. Materieller Profit ist
dabei nur sehr eingeschränkt zu machen.
nt aus? Naja, es ist ein
Konvertieren. Arbeitsleistung wird in Geld
konvertiert. Geld wird in immaterielle Werte
konvertiert. Immaterielle Werte verbessern
unter anderem die Arbeitsleistung; aber auch
den sozialen Frieden und die Qualität eines
Gemeinwesens.
Das sind ganz normale
Vorgänge, falls wir unser geistiges Leben
voranbringen möchten. Es funktioniert
ähnlich wie die Grundlagenforschung in der
Wissenschaft. Geld wird danach im
angewandten Bereich verdient.
Kulturmanagement ist aber etwas substanziell
anderes als Wissens- und Kulturarbeit.
Auch die Kunstpraxis hat zwar Anteile,
die auf einen Markt führen, doch im
Schaffensbereich sind andere Vorgaben
maßgeblich. Vielleicht erinnern Sie
sich, daß originellerweise im Sport
ähnlich Fragen öffentlich behandelt
wurden, aber im Kunstbereich Verdacht
erwecken.
Einer der
Schlüsselsätze lautete vor Jahren:
„Geld spielt nicht Fußball!“ Das
meint, über rein finanzielle Aspekte
kann man so ein Genre nicht zum Glanz
bringen. Natürlich ist das im
Kunstbereich ebenso. Aber auch in der
Kulturarbeit. Wäre es essenziell anders,
würde brillantes Kulturmanagement
regieren und was wir tun wäre
überflüssig.
Doch das ist eben
nur ein Teil der gesamten Entwicklung.
Am Fundament solcher Möglichkeiten
bleiben die Wißbegier konkreter Menschen
und ihr Erfahrungshunger bedeutend. Auch
Tatendrang. So bekommt das symbolische
Denken, wie Menschen es haben, sein
Ereignisfeld, um hinter nächste
Horizonte zu gelangen, um etwas
anzustreben, das im Moment noch nicht
gedacht werden kann.
Damit bin ich bei einem zentralen
Punkt der Arbeit am Archipel.
Wohin
wende ich mich und wie gehe ich vor,
wenn ich etwas anstrebe, das im Moment
noch nicht gedacht werden kann?
Genau das tun wir derzeit. Das
Kulturtrio des Archipels: Martin
Krusche, Monika Lafer und Richard Mayr.
Genau dazu verständigen wir uns mit
anderen inspirierten Menschen. Erstens
ist niemand alleine schlau und zweitens
gilt es, eine größere Erzählung zu
formulieren, zu entfalten, die sich an
einem konkreten Ort ereignet.
Das
bedingt auch ein Verständnis von
Kulturpolitik, die sich nicht in der
„Staatskunst“ erschöpft, in dem, was
Funktionsgebundene dank ihrer Mandate
tun. Das wäre keine Politik im Sinn
einer Demokratie. Dazu wird sie erst,
wenn Funktionstragende mit Bürgerinnen
und Bürgern in eine konkrete
Wechselbeziehung eintreten, die nicht
von einem Gefälle bestimmt ist, sondern
von einer komplementären Natur lebt.
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Archipel (Ein Logbuch)
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Leben in der Kunst