Was das meint? Das Konsortium der Investoren
setzt sich aus wirtschaftlich erfolgreichen
Geschäftsleuten zusammen, die übrigens
ausnahmslos der Kunst zugetan sind, teils
auch selbst Sammlungen besitzen. Da muß die
Sache der Kunst nicht erst erklärt werden,
aber Fokus, Prioritäten und Arbeitsweisen
zeigen so manche Kontraste zu den anderen
zwei Feldern.
Diese Felder handeln
einerseits von Aufgaben des
Kulturmanagements, was auch einen klugen
Umgang mit dem Kunstmarkt bedingt. Da ist
andrerseits mein bevorzugtes Genre, für das
ich meine Kompetenzen anfangs aus
subkulturellen Zusammenhängen erworben hab,
um mich dann im Kleinkunstbereich zu
profilieren.
Das sind aus meiner Sicht die drei
Metiers, von denen bewältigt werden muß,
was der Archipel verlangt:
Unternehmertum, Kulturmanagement,
Kleinkunstformate. (Über große Events
werden wir auch noch zu reden haben.)
Auf dem Boden der Synergien, die da
möglich werden, hat die Kunst ihren
Handlungsspielraum. Genauer: die
Gegenwartskunst.
Österreich ist
noch etwas schwach darin, diese Genres
kategorial zu unterscheiden:
Gegenwartskunst und Voluntary Arts.
(Aber Team Member Monika Lafer arbeitet
derzeit als Kunsthistorikerin daran, die
Genres unterscheidbar zu machen.)
Das alles hatten wir nicht bloß in
unserer Neufelden-Session vor Ort zu
erörtern. Jede der Fahrten nimmt mehr
als drei Stunden in Anspruch. Das ergibt
fast einen kompletten Arbeitstag auf
Rädern, wobei wir ja auch nicht bloß
über das Wetter geplaudert haben.
Für mich liegt ein enormer Reiz in
eben dieser Komplexität, mit der wir
derzeit beschäftigt sind, zumal der
Konsolidierungsprozeß des gesamten Teams
noch lebhaft in Gang ist. Dabei war es
natürlich auch anregend, dieses Projekt
von Joachim Eckl im Detail ansehen zu
können.
Damit hat das Mühlviertel ein
erstaunliches Beispiel, wie eine
Struktur aus der alten Arbeitswelt in
einen neuen Kontext gestellt wird,
während an der Rückseite des Anwesens
gelegentlich Garnituren der Lokalbahn
vorbeiziehen. Und davor dieser Fluß, der
schon durch seinen Namen die einstige
Funktion als Kraftquelle offenbart:
Große Mühl.
Wir haben heute keine
Vorstellung mehr, wie dicht einst Mühlen
gesetzt waren, um zur Ernährung der
Bevölkerung beizutragen. Ein Thema, in
das ich immer wieder gerate, weil es
eine enorme Tiefe hat; siehe: "
Mühle“
(Eine Jahrtausendgeschichte in etlichen
radikalen Veränderungsschritten)
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Archipel (Ein Logbuch)
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Archipel:
Neufelden