Malerin Monika Lafer hat mir derlei
Erörterungen mit dem Hinweis darauf
garniert, daß unser Gehirn ein
Energiesparmeister sei, was bedeutet, es
tendiere stets zu einem niedrigen
Energieumsatz. Vielen Menschen dürfte nicht
klar sein, daß unser Hirn ein enormer
Energiefresser ist, was unser Kopf mit einer
erheblichen Wärmeabstrahlung belegt.
Komplexe und konsequente Denkarbeit haut den
Energiebedarf rauf. Wenn man das nicht sehr
möchte und betreibt, sackt der Verbrauch ab,
was unter anderem bedeutet: moderate
kognitive Arbeit hilft Energie sparen.
Das ist nun keine sehr präzise These.
Aber es mag verstehen helfen, weshalb auch
im Kulturvölkchen die moderate bis mäßige
Denkleistung eine breite Anhängerschaft hat.
Es ist ein biologisches Energiesparkonzept.
Egal! Diese Ära habe ich abgeschlossen.
Dabei wurde mir in jüngerer
Vergangenheit auch durch einige
kulturpolitische Konferenzen verholfen.
Als Substrat sehe ich im Fokus des
gesamtsteirischen Kulturvölkchens vor
allem die Themen Vernetzung,
Budgetzuwachs und... War sonst noch was?
Was die Vernetzung angeht, bin ich
schon dabei gewesen, als man dazu noch
Bücher verfaßt hat. Inzwischen sind a)
das Internet mit verschiedenen Diensten
und neuerdings b) die Social Media der
Beleg, daß alle notwendigen Tools zur
Vernetzung nicht bloß verfügbar sind,
sondern auch preiswert und leicht zu
bedienen.
Wenn wir nun
Vernetzungs-Defizite zu beklagen haben,
dann deshalb, weil „Die Szene“ sich in
Wahrheit offenbar nicht vernetzen will,
denn sonst hätte sie es die letzten 30
Jahre schon zehn mal tun können.
Außerdem nützen die Werkzeuge selbst
noch wenig, denn sie machen unsere
Arbeit nicht.
Damit soll betont sein: Erst wenn ich
ein paar gute Ideen für laufende
Erzählungen habe und dazu den Wunsch,
mit anderen Personen/Formationen konkret
zu kooperieren, wird Vernetzung machbar,
sichtbar, wirksam. Das könnten die
primären Kräfte an der Basis ganz von
sich aus leisten, dann würde das
abheben.
Wo wir es aber selbst
nicht leisten, schlägt die Stunde der
Verwaltung. Von der Kulturabteilung des
Landes bis zu den entlegensten
Regionalmanagements freuen sich Menschen
über gute Jobs mit passabler Bezahlung.
Die gehen das Vernetzen gerne an. Aber
Überraschung! Sie haben Eigeninteressen,
die dabei durchgesetzt werden. Okay,
Deal ist Deal. Man muß bloß wissen,
welche Art von Leistungsaustausch man
bevorzugt und daher bedient.
+)
Kulturpolitik