Spätestens ab 1992 war der Umbruch
vollzogen, Österreich via TCP/IP mit den
Internet, dem Netz der Netze, verwoben. Doch
selbst zehn Jahre danach haben wir frühen
Akteure der Netzkultur-Szene noch nicht
kommen gesehen, was die Social Media sein
und bewirken würden.
Heute wissen wir
mehr. Was früher am Stammtisch laut werden
konnte, hatte meist beschränkte Reichweite.
Aber jetzt, da eine mediengenerierte
Öffentlichkeit keine Gatekeeper mehr hat,
außer jemand ist so doof, die
„Gemeinschaftsregeln“ von Facebook etc. grob
zu verletzen, heute kann wirklich jeder
Mensch mit Webzugang an öffentlichen
Diskursen teilnehmen.
Das tun dann
auch Menschen, die dafür überhaupt nicht
gerüstet sind. Aber so geht Demokratie. Von
Adelheid Kastner, einer Fachfrau für
forensische Psychiatrie, stammt der Satz
„Die Dummheit schämt sich nicht mehr“.
Money for nothing and wine for free!
Gut, auch das ist ein Aspekt von
Demokratie und von Antwortvielfalt. Sie
werden freilich nicht überrascht sein,
daß ich erstens eine blühende
Deppen-Allergie habe und folglich
zweitens im Lager von Cyrano de Bergerac
stehe. Da setzt es was, wenn mir jemand
auf solcher Ebene am Zeug flicken will.
Sie kennen die Passage?
„Abseits werf ich meinen Filz / Und,
damit ich Luft mir schaffe, / Auch den
Mantel; denn nun gilt's. / Rüstiger als
ein Schlaraffe / Greif ich meine blanke
Waffe, / Und zu meinem Gegner sprech
ich: / Sieh dich vor, geputzter Affe! /
Denn beim letzten Verse stech ich.“
[
Quelle]
Nein, kein Hamlet. Cyrano nach
einem Theaterbesuch.
Na, selbstverständlich bin ich ein
Verehrer des Cyrano, der sich nicht bloß
streitbar zeigt, sondern auch ein
unerschütterlicher Liebhaber der
Dichtung ist. (Aber ebenso umgekehrt:
ein Dichter der Liebhaber.) So und nicht
anders kann gestritten werden: indem man
Esprit zeigt. Alles übrige ist
barbarisch.
Dazu der Teil meiner
Notiz zum Thema „Im Falle von
Beschimpfungen“. Zitat:
„Falls Sie
ein Bedürfnis verspüren, mich zu tadeln
oder gar zu beschimpfen, ersuche ich
höflich, dabei nicht unter das Niveau
bisheriger Krusche-Beschimpfungen zu
fallen, weil das meine Aufnahmefähigkeit
sofort in einen Koma-Modus schalten
würde. (Kognitives Spontan-Koma!)"
Die komplette Notiz: [
Link]
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Kulturpolitik
(Notizen)