Natürlich sollen die Waffen schweigen.
Was denn sonst? Wann und wo hätte es je
während aufrechter Waffengänge eine haltbare
politische Lösung gegeben? Also: „No na
net!“ , wie wir in Österreich sagen.
Außerdem befaßt sich die Völkergemeinschaft
mit der Frage schon.
Wie sehen da die
Konzepte dazu aus? Weiß ich noch nicht. Ich
kann zur Frage, wie das in der Region
Palästina zu erreichen wäre, nichts
beitragen. Das müssen die arabischen und
jüdischen Leute selbst herausfinden, wie sie
dort auch selbst klären müssen, von wem sie
dazu welche Unterstützung brauchen würden.
Immerhin ist Israel ein regulärer Staat
mit einer verantwortlichen Regierung, die
sich im Fall von Kriegsverbrechen den
Konsequenzen stellen muß. Was scheren mich
da jene Schwätzer, die gerne eine
Zahnlosigkeit solcher internationalen
Gremien betonen?
Wir haben nur das, diese Konventionen,
Gerichte und öffentliche Diskurse, um
Faustrecht zu bändigen. Wer das
kleinzureden versucht, steht im Lager
der Tyrannei, statt etwas Nützliches
beizutragen.
Eine sehr populäre
Botschaft ist in diesen Tagen die
Unterstellung, der israelische Saat sei
illegitim. Dieser klischeehafte Blödsinn
läßt Menschen so tun, als wüßten wir
nichts darüber, wie im Europa des späten
19. und gesamten 20. Jahrhundert
Nationalstaaten entworfen, schließlich
gegründet und etabliert wurden. Ein
historisch junges Konzept in der Ablöse
von Imperien, deren Dynastien teilweise
von der politischen Bühne abtreten
mußten.
Die Reiche zum Beispiel
der Habsburger, Hohenzollern, Osmanen,
Romanows haben sich ja nicht in Luft
aufgelöst. Es entstanden auch keine
neuen Staaten in irgendeiner unbewohnten
Ödnis. Sagen Ihnen Begriffe wie
„Irredenta“ oder „Selbstbestimmungsrecht
der Völker“ irgendetwas?
(Quelle: ORF)
Natürlich haben Ethnien in den neuen Staaten um
Autonomie und Interessenausgleich gerungen.
Manche davon bewaffnet, blutig. Konnte folglich
jede Ethnie ihren eigenen Nationalstaat
bekommen? Natürlich nicht!
Aber Israel
war für so einen Prozeß womöglich zu spät dran?
Ist in den 1940er Jahren der „Internationale
Redaktionsschluß zur Staatengründung“ schon
durch gewesen? Nebenbei bemerkt: wann wurde
Mazedonien ein Staat? Wann löste sich Montenegro
von Serbien ab? Was aber ist die Republika
Srpska mitten in Bosnien und Herzegowina?
Da faselt dann etwa der vormalige
Landesbedienstete Bernhard via Facebook etwas
von einem
„Ultra-Nationalstaat(es) auf dem
Boden einer besetzten Region“, der „großes
Übel heraufbeschworen“ habe. Gertraud, immerhin Obfrau eines oststeirischen
Kulturvereins, bestätigt:
„ja, finde ich
auch!“
Herr Bernhard attestiert den
Siegerstaaten des Zweiten Weltkriegs, man
„hatte
nichts Besseres zu tun, als diesen Landraub
abzusegnen“. (Welchen Landraub?) Die Geschichtsstunde, wie sie hier
von pädagogischem Fachpersonal geboten wurde,
mündet in den Rat, die Souveränität eines
bestehenden Staates von außen mit Machtmitteln
zu übersteuern.
Herr Bernhard:
„Die
UNO- und vor allem Amerika hätten es in der
Hand, Israel zu zwingen, die Verfassung zu
ändern und zu einem liberalen Staat zu werden.
Sie sind schließlich mitschuldig an der Misere.“
Das auch als ein Exempel, weshalb ich meine, der
steirische Kulturbetrieb habe einen
Rechtsruck vollzogen.