18. November 2023
Samstag Nacht
Ich hatte die „Kulturspange“ für den „Archipel“ neu
definiert (siehe den Link am Seitenende!), mit Fotograf
Richard Mayr zwei Sessions für unser kommendes Buch gehabt,
zwischendurch allerhand Kleinkram abgearbeitet. Das führte
zu einer Facebook-Notiz, die mir Heinz Payer mit einer
kleinen Grafik quittierte.
Visuelle Notiz zum „Archipel“ von Marcus
Kaiser.
Zitat: „völlig schnurz, was heute noch
passiert, und wenn eine zombie-apokalypse
losbrechen sollte, ich such mir jetzt eine
weiche stelle und laß mich drauf umfallen,
ohne den rest des tages noch einen finger zu
rühren. (neben dieser weichen stelle wird
dann schon eine flasche weißburgunder
deponiert sein. und ein beil. falls zombies
kommen.)“
Grafik: Heinz Payer.
Womit ich freilich jederzeit rechnen
muß, die Muße, das absichtslose Schauen,
setzt meist etwas in Gang. Macht nichts!
Wäre ich gerade mit Zazen befaßt, würde
das mein Scheitern an der Meditation
ausdrücken. So aber ist natürlich jeder
feine Gedanke willkommen. Notiz:
„najaaa, ganz untätig bleib ich dann
doch nicht. es wird ein buch geben.
einen gedruckten pas de deux, der sich
in einzelnen schritten grade
manifestiert.“
Mayr an seiner Maschine.
Also schrieb ich die zweite Variante des
Nachworts zu unserem Buch, denn die erste
Version war mit definitiv zu pathetisch geraten.
In meinem Metier ist es ebenso banal wie
alltäglich, daß man erstens auf eine Stapel noch
ungenutzter Texte hockt, zweitens unzählige
Blätter wegwirft. Bloß wer die
Spießer-Fantasie vom schöpferischen Genie
pflegt, könnte daran verzweifeln, daß oft etwas
vom Erschaffenen geschreddert werden muß. Mich
schert das nicht, denn unsere kognitive
Ausstattung ist für sehr komplex Jobs gemacht.
Da geht nie alles zugleich und geht nie alles
gut.
Der gewundene Weg zur Druckvorstufe,
das sind für mich magische Prozesse.
|
|
