Das war strategisch genial konzipiert und
taktisch mit einem Maximum an Grausamkeit
umgesetzt. Bisher kannte ich nur Berichte
etwa von
Djandjaweed, die Gliedmaßen
abhacken, von
Daesh-Gefangenen, die in
Käfige gesteckt und lebendig verbrannt
wurden.
In Südafrika gab es die
Methode, jemandem einen mit Benzin gefüllte
Autoreifen um den Hals zu hängen und
anzuzünden. Über das systematische
Vergewaltigen von Frauen als Terrormaßnahme
rede ich hier gar nicht erst, so sehr ist
das Standard geworden. Im Untergang
Jugoslawiens wurden allerhand Grausamkeiten
geübt.
Ich hab ein Video gesehen, in
dem Söldner der
Wagner-Gruppe einem
lebendigen Mann per Vorschlaghammer die
Knochen zerschlagen. Was aber von
Hamas-Angreifern an Grausamkeiten
dokumentiert wurde, erscheint mir zu all dem
als neue Grenzverschiebung.
Viele holen sich daraus nun ihre
Vorteile.
Die Folter-Akte und das Abschlachten wurden
gefilmt, Videoclips den Angehörigen der Opfer
zugeschickt. Ich kenne keine Möglichkeit,
Menschen in Griffweite grausamer umzubringen und
Menschen in der Ferne brutaler zu
traumatisieren, für ihr restliches Leben zu
zeichnen.
Zwei Kategorien
Dazu kommt, daß die gesamte Region
destabilisiert, zugleich gegen Israel ein
enormer Druck aufgebaut wurde, in dem die
genommenen Geiseln eine zentrale Rolle als
Druckmittel spielen. Und hier, meine ich, geht
die Sache uns alle an, weil die Hamas-Attacke
mit ihren Konsequenzen nun unserer Auffassung
von einem
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
neue Facetten hinzugefügt hat.
Völliger Mumpitz: Österreichischer
Nationalkitsch.
Ich meine damit ausdrücklich zwei Kategorien.
Das Verbrechen an jüdischen Menschen vor Ort ist
die eine Seite, die Facette eines Verbrechens
gegen die Menschlichkeit ist der andere Aspekt.
Außerdem ist aus meiner Sicht der Umstand, daß
es seit der Shoah bisher keinen so umfangreichen
Massenmord an jüdischen Menschen mehr gegeben
hat, von Belang.
Ein Terrorakt, zwei
bedeutende Kategorien, drei fundamentale
Gewalt-Aspekte, die das Ganze zu einer Bedrohung
für die Gemeinschaft der Menschen und der Völker
machen. Das steht in meinen Augen vollkommen für
sich und kann unmöglich in einem Atemzug mit den
Schicksalen der arabischen Leute im Gaza
debattiert werden. Es sind vollkommen
verschiedene Kategorien und Themen.
Ich hab etliche meiner Kontakte
kommentarlos gelöscht.
Weshalb ich das Thema „Double Bind“ als Metapher
eingeführt hab, bezieht sich auf die
Doppelbotschaft der Hamas an Israel. Sie lautete
in meiner Lesart:
a) Zieht euch zurück,
weicht, damit unsere Leute Platz haben.
b)
Verschwindet und verreckt auf jeden Fall, damit
unsere Leute Platz haben.
Eine Botschaft
hebt die andere auf. Organisiertes Verbrechen,
das solche Strategie und Taktik auf jene Ethnie
anwendet, wird sie bei Bedarf auch auf jede
andere Ethnie anwenden, um Interessen
durchzusetzen, Mindestens deshalb geht es uns
alle an.