12. Oktober 2023

Links von Dschingis Kahn


Wer in unserer repräsentativen Demokratie ein Mandat erhält, um ein öffentliches Amt zu bekleiden, ist uns auf so manche Art verpflichtet. Mindestens darin, die Republik zu befestigen, denn das ist jenes politische Haus, in dem unsere Demokratie wohnt.

Was uns dieser Tage kommunistische Genies aus Wien zugemutet haben, ist in „Rechtsruck: Ist die Kajot pro Hamas?“ knapp zusammengefaßt. Ein Satz wie dieser: „Am Morgen des 7. Oktober begann ausgehend von Gaza die größte Militäroperation des palästinensischen Widerstands der letzten Jahre.“ ...erweist sich von so unterirdischer Ignoranz, daß es schwer fällt, derlei dreiste Dummheit gelassen zu kommentieren.



Wir sehen: Linke traben nach rechts.

Vor allem, weil so gut wie alles an dem, was die Wiener Kommunisten da zusammenreimen falsch ist. Militär, Widerstand etc., es werden Begriffe so übel umgedeutet, daß unterm Strich bloß noch Zynismus und Menschenverachtung herauskommt.

Gut, ich bin der Überzeugung, daß man in einer Demokratie alles denken und alles sagen darf. Damit muß eine Demokratie zurechtkommen. Dafür braucht sie eben auch eine starke Republik als sicheres Haus. Dieses Haus wird ganz wesentlich von Personen mit politischen Mandaten gestaltet.




Das Infame wurde bis heute nicht zurückgenommen.

Ich bleibe dabei, man darf alles denken und sagen. Aber man darf nicht alles per Massenmedien verbreiten, promoten. Weshalb? Weil Medienanwendung zu einem wesentlichen Teil gesellschaftliche Realität herstellt. Wenn sich also ein Agent der Blödheit die verbrecherischen Freischaren der Hamas als legitime Befreiungsarmee zurecht träumt, diese Mörder für Freiheitskämpfer hält, ist mir das egal.

Wenn das aber via Medien hinausgetragen wird, um in den öffentlichen Diskurs einzugehen, muß das abgestellt werden. Dabei hätte ich dann auch erwartet, daß es die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) nicht dabei beläßt, ein Paket von Floskeln rauszuhauen, wobei es dann den Medienleuten überlassen blieb, Kahrs Aussendung so zu deuten: „Kahr distanziert sich indirekt von KJÖ-Posting“ [Kleine Zeitung]



Kahr lieferte bisher bloß Floskeln.

Man braucht sich vom obszönen Schönreden eines organisierten Massenmordes nicht zu distanzieren, weder direkt, noch indirekt. Solche Polemik muß von einer amtierenden Politikerin klar und unmißverständlich verurteilt werden. Und zwar, indem man Gründe nennt. So könnte man etwa den Menschen erklären, was reguläre Truppen sind und was Freischärler, was Kombattanten von Nichtkombattanten unterscheidet, welche Taten in einem Katalog der Kriegsverbrechen klar definiert sind und nicht erst verhandelt werden müssen etc.

Was aber macht Frau Kahr? Sie sondert kitschigen Schwampf wie diesen ab: „Die verbrecherischen und abscheulichen Angriffe auf unbewaffnete Zivilist:innen werden den Hass auf der Gegenseite verstärken und zu noch mehr Leid führen. Eine brandgefährliche Spirale der Gewalt, die sich seit Jahren wieder schneller dreht und sich im Erstarken von extremen Kräften äußert.“ [Quelle]



Das Wasser ist naß und der Papst ist katholisch....

Danke!Wissen wir! Das Wasser ist naß. Der Papst ist katholisch. Wer aber aus einem politischen Amt heraus einer Stimme der Menschenverachtung, wie jener der Wiener Kommunisten, nicht öffentlich widerspricht, wer da keinen klaren Einwand erhebt, hält der Tyrannei die Steigbügel. Wer auf solche Art links ist, befindet sich bloß noch links von Dschingis Kahn, also aus meiner Sicht etwas weit rechts.

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