Was in der Verständigung dieser beiden
Frauen sichtbar wird, ist fast schon ein
Brückenschlag zwischen zwei Universen, denn
als Künstlerin zu leben hat seit
Jahrhunderten andere Bedingungen als die
Wege der Männer. Es ist unter anderem eine
Geschichte der Restriktionen.
„Die
freien Formen, das ist meins“, soll Herta
bei einem der aktuellen Gespräche gesagt
haben. Dabei kamen vielfältige Arbeiten zum
Vorschein, von denen ich keine Ahnung hatte.
Siehe zum Hintergrund solcher Ereignisse
auch die Notiz „
" (Einige Hinweise für
unbeschwerte Zugänge), denn wir sind grade
im Kontext “Archipel” damit befaßt, aktuelle
Optionen der Kunst zu klären, wozu ich gerne
betone: Provinz heißt ja nicht zwingend
provinziell.
Ich hab heute meine „Scooter Session“ in
Judenburg („lanbge Nacht der Museen“),
übnermorgen werde ich den Zweier-Slot im
Gleisdorfer „Zeit.Raum“ auf 32er Episode
umrüsten: „Helden” (Ein Überprüfung). Das trifft
sich ganz passabel...
SprachfähigkeitEs geht hier um ein
vielfältiges Erzählen mit sehr unterschiedlichen
Mitteln. Die Sprachfähigkeit der Menschen hat
vermutlich unsere Fähigkeit zum symbolischen
Denken forciert, also unser Vermögen, Dinge zu
denken, die es nicht gibt; unabhängig von dem,
was uns der Blick auf die Welt an Eindrücken
liefert, die sich abbilden ließen.
Ich
sehe mich primär als Homme de Lettres, aber
meine inneren Bildwelten krallen sich
stellenweise ebenso an äußere Darstellungen. Es
soll rund zwei Millionen Jahre her sein, daß des
Menschen Gehirn ein Sprachzentrum ausgebildet
hat. Vom Homo sapiens war da noch nicht zu
sprechen. (Dem derzeit ältesten Fund in Marokko
hat man rund 300.000 Jahre an Alter
zugeschrieben).
Lotus 72 C: in memoriam Jochen
Rindt.
Dagegen habe unsere Vorfahren für Sprache im
heutigen Sinn sehr viel länger gebraucht. Es
gilt zwar als möglich, daß der Homo erectus vor
rund eineinhalb Millionen Jahren sprachfähig
war, aber als weit wahrscheinlicher gilt, daß
der Homo sapiens erst vor 150.000 Jahren so weit
gewesen ist.
Unser Deutsch wird übrigens
den indogermanischen Sprachen zugerechnet. Die
Prozesse, in denen sich schließlich
Niederdeutsch und Hochdeutsch herausgebildet
haben, sollen etwa 500 vor Christus beendet
gewesen sein.
Kollektive Praxis
Wir bemühen uns derzeit, solche Aspekte in einem
Prozeß kollektiver Wissens- und Kulturarbeit zu
bündeln, folglich unseren „Archipel“ sehr
variantenreich zu besiedeln. Dazu paßt, daß mir
Mirjana Peitler-Selakov gestern eine nächste
Übereinkunft bestätigt hat.
Diskurs anno 2011: Harta Tinchon (links)
und Mirjana Peitler-Selakov.