20. September 2023

Momentaufnahme September 23


Ich bin bei weitem nicht der einzige Kerl, der ab und zu gerne ins Gestrüpp steigt. Künstler Günther Pedrotti setzt grade Schritt um Schritt in seiner 2023er Wasser-Biennale. Dabei ging es jüngst in das Flußbett der Feistritz, die einige Passagen hat, wie sie sehr nach meinem Geschmack sind.

Meine Notizen zu dieser Session habe ich hier zusammengefaßt: „Die Stadt. Der Fluß.“, was auch mein Faible für Mühlen, Brücken und Stege berührt. Seit ich zu verstehen versuche, wie wir unsere Lebensräume in eine Matrix der Gewässer eingebaut haben, stecke ich auch gleich mitten in unserer Technologiegeschichte.



Bei der Wasser-Biennale in Fürstenfeld.

Das gibt eine gute Hintergrundfolie zu einer Reihe anderer Zusammenhänge, die ich derzeit bearbeite. Im Moment trennt mich kaum mehr als eine Woche von einer wesentlichen Konferenz, in der eine Weichenstellung im regionalen Kulturgeschehen besprochen wird. Da geht es um den Modus und die Umsetzungsfragen.

Ich darf dabei ein vertrautes Thema erneut unterstreichen. Mir ist das Zusammenwirken von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft sehr wichtig, weil darin eine kulturpolitische Potenz liegt, die überall dort völlig untergeht, wo Kunst und Kultur zu Mägden des Marketings herabgewürdigt werden.

Nun also dieses Einvernehmen mit einem kontrastreichen Konsortium und in Richtung eines Ortes, den ich über Jahre gelegentlich erkundet hab. Das kommt meinen Optionen natürlich sehr entgegen. Dafür ist mein Projekt „Tesserakt“ in Stellung gebracht. (Ich bin ein Anhänger komplexer, prozeßhafter Situationen.)



In einem (noch) verlassenen Büro.

In diesem Zusammenhang ist mein „Raum der Poesie“ erdacht und mit einigen Gewährsleuten schon erörtert worden. Das hat auch mit einem vertrauten Motiv zu tun, dem ich mich viele Jahre nicht mehr gewidmet hatte. Ich meine eine unmittelbare Zusammenarbeit mit Musikerinnen und Musikern.

Dabei ist derzeit die virtuose Pianistin Thais Bauer mein Angelpunkt, Fotograf Richard Mayr sitzt mit im Boot, die Gruppe „Tuesday Microgrooves“ befindet sich in unserer Reichweite. Das hat in „Raw Book“ schon seine eigene Arbeitsleiste. Das korrespondiert unter anderem mit einem Lyrik-Projekt, das ich mit Mayr grade bearbeite.



Richard Mayr und Thais Bauer.

Es hilft mir jederzeit beim Nachdenken über die Welt, wenn ich mich in Kontrasten bewege. Dazu habe ich mich eben für das Magazin „Meilensteine“ als Gastkolumnist gewinnen lassen. Hier widmet sich eine erfahrene Community den historischen Fahrzeuge der österreichischen Automobilfabriken.



Ab der nächste Ausgabe bin ich dabei.


Dazu paßt, daß ich kürzlich wieder eingeladen wurde, während der „Langen Nacht der Museen“ im Puchmuseum von Judenburg zu gastieren. Ich hab mir dafür ein Thema vorgenommen, an dem länger zu arbeiten sein wird: „Scooter“ (Piaggio, Puch und Popkultur, ein Rückblick). Und zwar auch, weil ich für den „Tesserakt“ dieses Trio im Aug hab: Volkskultur, Popkultur, Gegenwartskunst. Hier spielt augenblicklich ein Stück Volkskultur in der technischen Welt eine Rolle, aber ich will Volkskultur wieder etwas umfassender zur Debatte stellen: [Link]