17. April 2022

Es ist eine unglaubliche Stille rund ums Haus. Das sagt mit sehr zu. Ich hab gestern zwar ein frisches Brot nach Hause getragen, aber hier ist noch ein Stück vom alten. Ich hab sowas aus einer regionalen Bäckerei, denn das billige Teigling-Zeugs aus dem schnellen Brüter möchte man ja nach vier fünf Tagen nicht einmal mehr an Pferde verfüttern.


Dieses alte Brot wäre noch allemal gut, paßt mir jedoch grade für die saure Suppe. Die sieht zwar gefährlich aus, ist aber sehr bekömmlich. Ein paar Kartoffelstücke, Gewürze, so Sachen. Auf derlei Dinge komme ich meist, wenn ich an der alten agrarischen Welt entlangschramme.


So wie eben auf dem Weg durch die drei Länder. Da war etwa dieser wohlproportionierte Kreuzstadl zu entdecken. Siehe dazu: „Grenzen und Überfahrten“!


Nein, keine Sorge! Auch wenn ich mich mit Armeleutessen befasse, muß ich nicht darben. Erstens österreichischer Wein. Zweitens ein Gläschen Artischockenstücke aus Apulien. Drittens Bitter Lemon, Stockholm Style.

Es ist fast so gut wie das Reisen. Auch weil ich derzeit meine Bibliothek neu ordne. Eine Indoor-Fahrt voller Entdeckungen. Faschismus. Devianztheorie. Stigmata. Ikonen und so Kleinkram wie etwa „autokephale Kirchen“. (Genau! In der Orthodoxie gibt es ja keinen Papst.)

Oder. Isaak Babels „Die Reiterarmee“. Viktor E. Frankl im Konzentrationslager. Ein ganzer Stapel mit Romanen von Stanislaw Lem. Muhidin Saric: „Schwarze Höfe“. Maria Theresias Maßnahmen gegen den Müßiggang sowie die „Peuplierung“, um mehr Arbeitskräfte und Steuereinnahmen zu generieren. Die Tage verrinnen…


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