1. April 2022
Dieser
Zwergenstaat Österreich
Ich durfte in einem westlichen Europa aufwachsen, das nach
dem Zweiten Weltkrieg sicherheitspolitisch ein Protektorat
der USA war. Hätten wir diese Sicherheitsgarantie aus
eigener Kraft einrichten müssen, wäre das ganz erheblich auf
Kosten unseres Wohlstandes gegangen. (Womöglich blüht uns
das aktuell.)
Und Putin? Aleppo, Grosny und Mariupol
sagen mir deutlich, wofür dieses Mann steht. Es mag Ihnen
sagen, was es will, hier zeigt sich ein völlig skrupelloser
Usurpator, im Nebenerwerb ein Räuberhauptmann, der mit
seiner Clique das russische Volk ausplündert.
Sie sehen in ihm etwas anderes? Lustig! Ich sehe einen
superreichen Hooligan, der jüngst einen energischen Weckruf
initiiert hat. Wir sollten munter werden, denn unsere
Freiheit, unsere Sicherheit, unser Wohlstand sind uns nicht
geschenkt, auch nicht garantiert. Ich staune diesbezüglich
über so allerhand schlampige bis selbstvergessene Posen quer
durch alle gesellschaftlichen Schichten Österreichs.
Dieser Zwergenstaat im hübschen Gärtlein am Rande des
eurasischen Riesen müßte langsam wieder in sich stabiler
werden und außerdem vaterländische Blödsinne verläßlich
ablegen. Ein ideologisch renationalisiertes Österreich wäre
strikt voriges Jahrhundert, ganz ohne inhaltliches und
strukturelles Rüstzeug für die nahe Zukunft der Wirtschafts-
und Sicherheitspolitik.
Was sind das für
protestierende Herzchen, die sich auf unseren Straßen gerade
um lange Schatten bemühen? Sie plärren „Wir sind das
Volk!“, aber sie kommen mit keinen Konzepten an, wie
Europa, nicht einzelne Natiönchen, wie also Europa im
aktuellen Kräftespiel seine Fundamente und Optionen
verbessern könnte.
Der Untergang Jugoslawiens war uns anscheinend keine
hinreichende Lektion. Die ethnischen Säuberungen jener Tage
waren uns anscheinend keine hinreichende Lektion. Putins
Überfall der Ukraine? Wir – Europa - sollten zu diesen
Problemen in die Gänge kommen.
Wenn ein Aggressor
anrückt, weiß ich von drei Optionen: Ausweichen (flüchten),
abschrecken (sehr gefährlich wirken, dem Angreifer einen
hohen Preis versprechen) oder entwaffnen (also den Aggressor
schlagen, töten). Wurde der Krieg schon eröffnet, bleiben –
soweit ich sehe - zwei Optionen: a) Eine Partei unterliegt,
wird militärisch geschlagen. b) Beide Parteien haben sich so
verausgabt, daß sie nicht mehr weitermachen können.
In der Abwägung, ob man einen Feldzug eröffnet, zählen sehr
viele Aspekte. Dazu bin ich nicht sachkundig. Aber eine
spezielle Frage dürfte für uns alle greifbar bleiben: Wie
viele tote Kinder auf dem Schlachtfeld verkraftet eine
Gesellschaft, bevor sie zu zerbrechen beginnt?
+)
Asien und der Rest
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