29. Oktober 2021

Knoten und Blockaden

Haben wir ein reißendes Hochwasser, wie es Leute in Deutschland heuer erleben mußten, das stellenweise tötet? Nein! Haben wir ein Unwetter, das Dächer abdeckt, ganze Wälder umknickt und Stromleitungen kappt? Nein! Ist da eventuell einen Eissturm, der Fahrbahnen unbefahrbar macht? Nein! Sind die Regale in den Lebensmittelgeschäften leer geblieben, weil Lastwagen nicht durchkamen? Wurden 80 Prozent unserer Ärztinnen und Ärzte in Ufos entführt? Nein!

Welches Problem hat nun leitendes Personal unserer Behörden, uns für akute Corona-Vorfälle einfache wie sichere Prozeduren anzubieten? Ich hab kürzlich notiert: „mein fazit: offenbar geht in vielen bereichen protektion vor kompetenz und allerhand leute im öffentlichen dienst beherrschen ihre jobs nicht.“

Sind wie gerüstet, den Bedeutungsunterschied von „allerhand“ und „alle“ zu verstehen? Manche nicht! Es antwortete mir eine Bedienstete der Bezirkshauptmannschaft Weiz: „Wir beherrschen ausnahmslos unsere Jobs, keine Sorge.“ Ja? Wirklich? Woran merke ich das?

Von März 2020 bis Oktober 2021 hätte die behördlichen Kräfte eine Reihe von Checklisten erarbeiten können, allgemeinverständliche Notfallprotokolle, die uns Bürgerinnen und Bürgern bei wiederkehrenden Wenn-Dann-Situationen nützen und der Behörde die Reaktionen auf Notfälle erleichtern.

Haben wir solche Protokolle? Wir haben vor allem eine lange Liste der Ausreden. Okay, auch mein Beruf hat Tücken, schickt mich in Überlastungsmomente, läßt mich über weite Strecken unter permanentem Streß stehen, belastet meine Gesundheit etc. Bloß lande ich als Freelancer unter der Brücke, wenn ich das nicht durchstehe. Bedienstete einer Behörde haben da gewiß mehr Spielraum, falls ihre Kräfte versiegen oder versagen.

Sind auch die nötigen Kommunikations-Strategien inzwischen ausgearbeitet und erprobt? Klappt das Contact Tracing in einem sinnvollen Zeitfenster? Wir sind doch nicht mehr Post-Reiter angewiesen. Aber! Offenbar haben wir solche Kommunikations-Strategien nicht.

Und kommt mir eine öffentliche Bedienstete mit so einer dummdreisten Phrase: „komm lass gut sein, und denunzier gerne die Leute weiter die für DICH 7 Tage die Woche arbeiten.“ Ich kenne das Motto solcher Abteilungen: „Das Einzige, was stört, ist der Bürger!“

Hör ich angemessene Sätze? Etwa: „Ich bedaure! Aber ich hab schon mit Kolleginnen und Kollegen gesprochen, wie wir das lösen können.“ Und notfalls werden diese Leute vielleicht jemanden in leitender Position zur Rede stellen müssen.

Zitat Originalton: „erstens: es muss allen klar sein dass wir Mitarbeiter:innen die bescheuerten Gesetze nicht machen. Zweitens: mehr Personal als vorher gibts nicht. Drittens: es ändert sich beinahe täglich irgendwas bezüglich Vorgehensweisen usw. Viertens: ja, man wird öfers angerufen als Erkrankte:r. Vom Contanct Tracing, vom Empidemiearzt, usw. Fünftens: ja, es is oasch. Aber auch für UNS. Nicht umsonst kündigen reihenweise die Leute“.

Mir kommen die Tränen! Aber ich kann mich leider nicht um diese Defizite kümmern, weil ich in meiner Branche genug Arbeit hab, Defizite darzustellen und wo möglich auszuräumen. So könnten wir uns alle jeweils um die eigene Branche kümmern, da die Bedingungen verbessern, statt uns rauszureden.

Ich will es konkreter machen. Au der Prisma-Leite eine Fallschilderung aus meinem familiären Umfeld. Egal, wie ich das drehe und wende, es wird einfach kein Beispiel für angewandte Kompetenz daraus.

+) Die Fallgeschichte (Ein Beispiel)
+) Kontext Covid-19


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