21. Juni 2021
Hitze
Enten haben, wie ich sehe, so
ihre Eigenheiten, sich zwischen Wasser und Luft aufzuhalten.
Davon kann sich ein Mensch kaum etwas abschauen, denn diese
Pose ist in jeder Hinsicht wenig vorteilhaft.
Bei
Hund Tito habe ich ein ganz anders Konzept gesehen. Erst
haut er sich ins Wasser, offenbar um sich etwas
runterzukühlen. Dann sauft er. Nachher wechselt er zwischen
Wasser und Land nach Laune, liegt auch im Schatten und macht
gelegentlich Geräusche.
Nachts, in der Finsternis, sah ich, wie er sich eine Weile
auf einem Rasenstück wälzte, als wolle er sein Fell
schrubben. Naja, für mich so auch nicht umsetzbar. Ich kann
dafür über kühle Drinks verfügen. Das gilt als unvernünftig,
denn Heißgetränke wären ratsamer, aber was für eine Pose!
Das beschlagene Glas, das leise Klirren der Eiswürfel.
Ich höre, dies sei der längste Tag im Jahr.
Sommersonnenwende. Für manche Menschen ein Anlaß,
Brauchtumsfeuer zu entzünden. Lustig! (Das sind so
heidnische Relikte.) Jetzt, kurz nach 21:00 Uhr, ist es noch
immer sehr warm. Es waren heute schon über 30 und die
kriegen wir auch morgen wieder.
Daher mein Entschluß: ab nun wird zurückgeweht. Der Fluderer
hat ohnehin zu viel Staub angesetzt. Ich hatte mir bisher
Ventilator-Askese auferlegt. Reicht ja, daß der Kühlschrank
viel Saft saugt, um mir einige Drinks auf die passende
Temperatur zu bringen.
Ich war die letzten Tage in
einen Omi-Modus gegangen: die Armbeugen und Handgelenke
regelmäßig mit kaltem Wasser begießen. Dann mußte ich härter
werden: nasse Haare, nasses Handtuch im Nacken. Eine
verwegene Pose.
Meine Arbeit mit inspirierten Menschen bleibt im
Kulturspaziergangs-Bereich. Darin sind die Corona-Reglements
leicht handhabbar, ohne uns zu stören. Außer als ich mit dem
Dottore essen war und mich freuen durfte, daß der
Kaltenbrunner Hof stabil durch die Krise gekommen ist. Da
entstand eine kuriose Situation.
Ich bekam das mit
dem QR-Code nicht hin. Norbert Gall hätte es können, hatte
aber kein Netz. „Haben Sie auch Zettel?“ fragte ich die
Wirtin. Klar hatte sie Zettel. Und mit Igor Petkovic plus
Tito war ich an der Raab, bis die Nacht uns einhüllte. Nie
ist mir fad. Manchmal ist es zum Verzweifeln, aber das läßt
sich durch andere Momente aufwiegen. Meist beneide ich mich
selbst, daß sich die Dinge regeln lassen.
+) Mit dem
Dottore:
Der Mensch als Maschinenkomponente +) So auch mit
Petkovic:
Diese Müsserei
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