20. März 2021

Projekt 730

Was für lebhafte Tage; auch wenn wir an manchen Punkten energisch bremsen mußten, denn wir sind nun fraglos in der dritten Welle der Corona-Pandemie angelangt. Ich stand eben im kalten Wind, der dem Schneeregen gefolgt war, vor der Volksschule Flöcking. Aus einem sehr efreulichen Grund.

Was für lebhafte Tage; auch wenn wir an manchen Punkten energisch bremsen mußten, denn wir sind nun fraglos in der dritten Welle der Corona-Pandemie angelangt. Ich stand eben im kalten Wind, der dem Schneeregen gefolgt war, vor der Volksschule Flöcking. Aus einem sehr erfreulichen Grund.

Verstehen Sie mich recht, ich stoße mich nicht am Schnee, am Regen, am kalten Wind. Ich mag das harte Sonnenlicht an solchen Tagen. Die Kontraste lassen mich wach sein. Nun hatten wir diese Tage schon die Origami Ninja Association etabliert, wir, also: Musiker Oliver Mally und ich, was sich bisher nach einem feinen Spaß anfühlt.

Doch ich stand aus einem anderen und sehr speziellen Grund vor der Volksschule Flöcking, wo uns Vizebürgermeister Peter Moser den Turnsaal zugänglich gemacht hat. Feiertag, kein Schulbetrieb, vor Ort eine ausreichende Kubatur, um uns eine Konferenz zu ermöglichen, in der Abstandhalten möglich ist und insgesamt ein so großes Luftvolumen besteht, daß Aerosole sich nicht verdichten können.

Der Punkt ist klar: kein Kontakt mit dem Virus, falls wo eines herumhängt. Nach einem Jahr in der Pandemie sollte bekannt sein: Viren sind keine Lebewesen, haben keinen Stoffwechsel, sind dennoch staunenswerte Naturphänomene; aber sie können von sich aus nichts tun. Sie können sich an uns Menschen nicht ranhauen.

Somit nützen uns schon wenige Vorsichtsmaßnahmen, um den Kontakt mit der unsichtbaren Bedrohung praktisch auszuschließen. Dennoch belastet all das unseren Kulturbetrieb, die Arbeit an laufenden Vorhaben. Aber als Gäste der Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf konnten wir nun die 730er-Session realisieren.



Erfinder Matthias Göschke (links) und Altmeister Fredi Thaler

Dazu war Erfinder Matthias Göschke mit seinen Leuten gekommen, damit wir sein Konzept eines neuartigen Offroad-Fahrwerks debattieren konnten. Ich kann davon derzeit noch keine Bilder zeigen, weil die Konstruktion einer Sperrklausel unterliegt. Aber ich fand durch technisch sehr versierte Menschen bestätigt, was mein erster Eindruck gewesen ist: so ein Fahrwerk hab ich noch nie zuvor gesehen.

Es soll einem Kraftwagen bis maximal fünf Tonnen eine bisher nicht gekannte Geländegängigkeit ermöglichen. Dabei bleiben Rock Crawler und ähnliches Motorsportgerät unberücksichtigt, denn dies 730er Ding ist ein Nutzfahrzeug.

Sieht man davon ab, daß ich etliche Stunden in sehr angenehmer Gesellschaft verbracht habe, wurde doch deutlich, daß ich eventuell nichts von Autos verstehe. Naja, schon, ein wenig. Aber wer so einer Gesprächsrunde angehören darf, wo Routiniers, Handwerker, Tüftler, Konstrukteure und Forscher zusammenkommen, erfährt Dinge, daß einem die Ohren wackeln.

Wir dürfen im Alltag unterschiedlich ausgereifte Konstruktionen benutzen, deren Annehmlichkeiten genießen, wo Ingenieurskunst die Newton’sche Physik in etlichen Aspekten gezähmt hat. Hört man dann, welche Kräftespiele dabei kontrolliert werden, welche Probleme da gelöst werden müssen, erkennt man jeden Menschen, der sich auf der Straße einen leichtsinnigen Automobilgebrauch gönnt, als Agenten der Blödheit. Es ist sehr lehrreich, mit Profis zu tagen und seine Sicht der Dinge auf Stand zu bringen.


-- [Die 730er Session] --
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