11. Oktober 2020
Kontaktsperre?
Das Virus greift uns nicht an. Das Virus kann gar nichts,
außer sich von uns weitergeben zu lassen. Geschieht das und
findet es in einen Wirtskörper, erweist es sich aber in
eigener Sache als sehr effizient.
Diese eigene Sache
ist offenbar nichts anderes als das: aus fremden Zellen
jenes Material beschaffen, ohne welches Covid-19 sich nicht
reproduzieren kann. Aus. Das war’s auch schon.
Also
entstehen im Wirtskörper erst einmal zwei Probleme, falls
aus der Infektion eine Erkrankung wurde. Die endlose
Viren-Reproduktion und der körperliche Abwehrkampf, den
diese Option auslöst. Mehr muß ich nicht wissen, um dieses
Erlebnis meiden zu wollen.
Inzwischen scheint klar, daß Covid-19 Aerosole am besten nützt,
um in ausreichender Dosis bei jemandem anzukommen, um so einen
Wirt zu finden. Atemluft, Tröpfchen, kurze Wege, ausreichende
Dichte. Aber auch das wird vom Virus passiv durchlaufen.
Also kann ich jetzt auch ohne Masken-Debatten und eine Flut von
Fachgesprächen auf Ideen kommen, was alles klug wäre, um den
realen Kontakt mit der nicht spürbaren Bedrohung zu mindern,
womöglich auszuschließen.
Wenn ich die Übertragung im
Umgang mit anderen Menschen vermeiden kann, hat das Virus kaum
eine Chance, in meinem Körper anzukommen. Selbst der direkte
Hautkontakt mit Corona-Viren, die auf irgendeiner Oberfläche
gelandet sind, scheint wenig bis gar kein reproduktionsfähiges
Virenmaterial zu transportieren.
Das ist es, was mir als
Laie klar scheint: reproduktionsfähige Viren in ausreichender
Zahl müßten es in meinen Körper schaffen. Die besten Pforten und
wirksamsten Quellen dafür sind Mund, Rachen und Nase. Neuerdings
lese ich: die Nase vor allem. Atemluft ist das Viren-Taxi.
Den Kontakt mit Corona-Viren kann ich nicht spüren. Bin ich
infiziert, kann ich das nicht sinnlich wahrnehmen. In dem Fall
werde ich selbst zum „Spreader“, kann also Viren verbreiten,
bevor ich Symptome habe.
Sollte ich infiziert sein, kann ich erkranken,
doch es muß nicht so kommen. Falls ich erkranke,
ist völlig offen, welchen Verlauf die Krankheit
nimmt, wie schwer der Abwehrkampf meines Körpers
ausfällt.
Dieser Abwehrkampf ist nötig,
damit sich das Virus im Körper nicht
unkontrolliert vermehrt. Dieser Abwehrkampf kann
aber zu schweren Schäden am eigenen Organismus
führen. Wer davon genesen ist, muß in der Regel
gesundheitliche Schäden ertragen, von denen sich
etliche nicht revidieren lassen.
So viel
weiß ich als Laie und mehr muß ich vorerst nicht
wissen, um Klarheit zu haben, worauf es mir
ankommt. Ich. Will. Auf. Keinen. Fall. Kontakt!
Ich kennen die Intensivstation von innen, den
Schlauch in der Lunge, solche Zustände.
Ich kenne die Mühen, mit solchem Schrecken
fertigzuwerden, die gehabten Albträume zu
verstauen, zu ertragen was an einem wund wurde,
beschädigt, verändert ist. Ich kenne auch diesen
rasanten Muskelschwund, den man im Liegen
bezieht, den zu überwinden und mit einem radikal
geschwächten, mit einem veränderten Körper in
irgendeinen Alltag zurückzukommen.
Daher
macht es in meiner Weltsicht einen fundamentalen
Unterschied, ob ich in diese oder jene Situation
vor die Türe und aus dem Haus gehe. Wir prägen
das in Eigenverantwortung. Wir entscheiden
selbst, welches Klima vor unseren Haustüren
herrscht. Es ist für
mich von entscheidender Bedeutung zu fragen: in welche
Situation mit einer nicht spürbaren Bedrohung
gelange ich, wenn ich vor die Tür gehe?
-- [Kontext Covid-19] --
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