17. Mai 2020
Offenlegung
Danke für die bisherigen
Rückmeldungen zum ersten Teil meines Textes "Abgang Lunacek"!
Ich hab den zweiten Teil nun entworfen, will aber eine Nacht
darüber schlafen. Deshalb hier erst einmal der letzte Absatz
dieses zweiten Teils, in dem ich meine Position deklariere.
Meine Rezension der Abschiedsrede von Ulrike Lunacek ist von
einem Standpunkt aus formuliert, der sich wie folgt zeigt. Ich
frage heute nicht mehr „Was ist Kunst?“, sondern „Wann ist
Kunst?“ Wenn es beuyselt, werde ich meist ungemütlich, denn
Josef Beuys hat nie gesagt, jeder Mensch sei a priori ein
Künstler im Sinn der Gegenwartskunst.
Beuys erläuterte
das Zitat „Jeder Mensch ist ein Künstler“ als den Hinweis auf
ein menschliches Potential, das man entwickeln und verfolgen
kann, was miserable Werke keineswegs ausschließt.
In der
Frage nach der Kunstpraxis halte ich es mit Lüpertz. Dem Werk
gilt das Ringen um Qualität und Vollendung. Das ist kein
Volkssport, kein Unterhaltungsprogramm, keine soziokulturelle
Reparaturwerkstatt für gesellschaftliche Probleme. Darum noch
einmal Beuys: „Wer nicht denken will, fliegt raus!“
Meine
bevorzugte Kunsttheorie ist dieses Konzept einer dynamischen
Situation, wie es Boris Groys in „Über das Neue“ dargelegt hat.
+)
Der Text (Teil #1)
-- [Lockdown] -- [Eine Facebook-Notiz] |