11. April 2020

Zeilen aus dem Lockdown

>>Corona-Killer unter Hochdruck gesucht<<
na geh! da hat sich ein headliner wieder einmal voll verausgabt,

>>auch wenn es die eu bald nicht mehr gibt<<
und dann denk ich mir: solche art pessimismus lohnt sich wenig, denn wenn es diese wir-konstruktion nicht sein soll, dann eine eben andere

>>Betrifft: Marathon-Lesung des Camus-Romans DIE PEST<<
boah! meine leute habens wirklich drauf, für stimmung zu sorgen. (die gegenreformation hat sowas von zugehauen, da wackelt nach jahrhunderten noch die moral!) anders ausgedrückt: geht's noch?

infizierte tröpfchen: sorry! in meinem wörterbuch steht dazu : bourbon and blues

schreibt der zwetti: "bodhi aus dem Sanskrit meint erwachen, nicht erleuchten". wie gerne wir doch die dinge etwas aufpolieren, wenn grad keiner aufpaßt

gestern dachte ich noch: wenn ich eh nicht mehr aus dem haus geh, dann aber aglio e olio für große! heute denke ich: gemüsereis!

supa! was mich der vollmond länger nicht einschlafen ließ, hat mich die sonne früher geweckt

dazu zwei elegante worte aus einem etwas verstaubten sprachbereich: 1) kümmernis & 2) ungelegenheiten

ja, wenn ich es so recht überlege: ich bin auch gegen etwas!

ach! haben wir vollmond?

als damals die junta gewütet hatte, waren dann viele griechische leute in graz und wir teenies haben den namen theodorakis kennengelernt, haben vielleicht kapiert, daß sich die poesie vor der politik nicht duckt...

für den etwas deprimierenden klang der tauben auf meinem dach könnte sich die evolution noch was einfallen lassen

hab geträumt, ich hätte einem bauern stundenlang geholfen, schutt wegzuschaufeln. warum kann ich nicht was träumen, wo ich auf meine zehen blicke und schirmchen-drinks kippe?

hab meine hütte grade umgewidmet und neu beschildert. hier heißt es nun "millennium falke" und mein zustand paßt wieder

mir scheint, meine fingernägel wachsen schneller als sonst

da ist ein statement, das mich sehr ins grübeln bringt: „wenn man sich für eine linie entscheidet, dann muß man das auch tun, was man umsetz“, meinte präsident norbert hofer, der auch für ein „mitpartizipieren“ entritt.

ziveli! auf das leben! auf die poesie!

telepräsenz: heute werde ich um 19:00 uhr wieder ein flasche cava aufmachen, um nun die dritte lockdown-woche zu begießen. wer sich diesem tele-drink anschließen möchte, ist willkommen! ich werde außerdem mit vertrauten leuten davon selfies austauschen, damit ich mir den gedanken an geselligkeit illustrieren kann.

heimkommen, seife schwingen, endlich wieder die nase kratzen. (p.s.: hab heute eine maske geschenkt bekommen. werd prüfen, ob sie mir steht.)

wegen gebotener dringlichkeit auch hier auf der hauptbühne: „Andreas Gabalier veröffentlicht Song zur Corona-Krise“, wodurch wir erfahren: "wie und wie lang wird der ewige kreis sich weiterdrehn?" (ich bin dafür, über den herren ein metaphernverbot zu verhängen!)

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