10. April 2020
natürlich
hab ich
mein leben
vergeudet
es haftet
kein ruhm
an meinen schläfen
es hat mich
kein fürst
je gelobt
und
wenn ich liebe
bin ich verrückt
und wenn ich blute
trink ich
aufs leben
wer
sollte mir
vertrauen?
ich bin gift
für das geld
ich hab
keinen kompaß
wenn brücken
nichts taugen
lege ich feuer
auch wenn ich
noch nicht
das festland
erreicht hab
ich bin taub
für ratschläge
und fresse papier
ein mann
von ehre
in billigen
t-shirts
ein sänger
den niemand
je hört
ein witz
für die klugen
ein beil
wenn es
streit gibt
ich hab
mit dämonen
nächte durchzecht
und mit denen
geweint
die dem schrecken
erlagen
war mit
leichten schritten
auf feuchter erde
wo man leute
verscharrt hat
auf gräber
gepißt hat
die toten
verlacht hat
ich wurde
von düsteren
herzen berührt
und
von hunden
gebissen
ich ließ mich
noch nie
von heuchlern
vertreiben
ich habe
der welt
nichts zu sagen
bin bloß
wie ein untier
in dem
etwas klingt
mit interferenzen
verheilter brüche
mit samtenem schweigen
in meiner brust
und immer wieder
trunken
von kaltem wein
und immer wieder
lärmend
bis ich
lachen muß
-- [Lyrik] [Tesserakt]
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