29. März 2020
Zeilen aus dem Lockdown
wie wäre folgende option? verhalte dich so, daß es shakespeare
interessant gefunden hätte.
wenn sie mich nicht klüger machen
können, madame, nicht zum lachen bringen, nicht staunen machen, wozu
schreiben sie mir dann? nur um jemanden gewarnt zu haben?
ah,
verstehe! ich hab also eine stunde weniger geschlafen, als ich
dachte. thanx for nothing!
sagt mir mein smartphone, das foto sei unscharf. (seh ich selber
auch. muß am cava liegen.) zwei wochen lockdown. ich bin nicht
beeindruckt. auf das leben! auf die poesie!
fünf uhr morgens.
als säße ich in dem raumschiff, von dem ich manchmal träume, höre
bloß ein gebläse und sonst nichts, und wüßte nicht mehr, wo die erde
geblieben ist...
vaflixt! ich hab, scheints, einen
zynismus-dedektor eingebaut, der jetzt schon eigenmächtig kommentare
löscht. wohin soll das führen? (ah ja, industrie 4.0 &
selbstlernende systeme.)
hehe! jetzt verspricht grade
allerhand bildungsbürgertum, diverse lektüre-defizite aufzuarbeiten.
wie amüsant! früher genügte es, eine bücherwand zu haben. nun will
auch das lesen bekanntgemacht werden.
und dann gibts auch
gute nachrichten. die jahresabrechnung ist da: Abrechnung von
Betriebskosten und öffentlichen Abgaben Guthaben (Brutto) € 4,69
fragt mich eine liebenswürdige nachbarin: >>Machst du
Hypnose? Trance?<< >>nein. ich trinke weißburgunder<<
gnosis kennt viele wege
...und dann TRÄUME ich, daß neben
meinem ohr der wecker läutet, wache davon prompt auf. der interne
zuchtmeister ist also gut drauf und macht irgendeinen job
zwei zeilen aus verschiedenen songs: „your star is fixed in my
sky.“ „a drop of you is poisning me.“
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