8. Februar 2020
Wechselschritt
Geld ist ein Medium, auch
eine Ware. Wenn ich für ein Projekt Geld brauche, das ich vorab
nicht erwirtschaften konnte, stehe ich vor Deals, welche sehr
strenge Reglements haben. Das handelt im Zugang von etlichen
Hürden, das hat im Abgang strenge Bedingungen. Dokumentation,
Buchhaltung, Verwendungsnachweise aller Art…
Man könnte
auch sagen, es sei betriebswirtschaftlich anspruchsvoll. Darin
liegt einer der Gründe, weshalb ich den Begriff Subvention
ablehne, wo ich mit öffentlichen Geldern arbeite, stattdessen
von Kofinanzierung rede. Wie erwähnt, es ist ein Deal. Diese
Gesellschaft investiert in Bildung, in ein geistiges Leben, in
ihre Zukunftsfähigkeit. Die Politik widmet Steuereinnahmen, die
Verwaltung verwaltet und verteilt sie entsprechend den
beschlossenen Vorhaben.
Ich gehöre dann zu jenen, die
konzipieren und umsetzen. Das handelt von Kooperationen. Staat,
Markt und Zivilgesellschaft arbeiten auf viele Arten zusammen.
Derzeit war etliches abzuschließen, ich hatte auch viel hinter
mir zu lassen. Genau genommen endet heuer eine Ära von 30 Jahren
in einem bestimmten Modus der kollektiven Wissens- und
Kulturarbeit.
Wie wohltuend nun so ein Satz: „Aber:
Diese Abrechnung ist für Sie erledigt. Von meiner Seite konnte
ich die Abrechnung auch abschließen. Sobald ich die Genehmigung
der Referatsleitung bekommen habe, sende ich Ihnen Ihre
Abrechnungsunterlagen sowie Ihre Originalbelege retour.“
Das heißt, nun sind beide Seiten mit dem Finish
zufriedengestellt. Ich habe inzwischen die Liquidierung des kultur.at:
verein für medienkultur vorbereitet. Die Auflösung wird
vollzogen, sobald der Vorstand entlastet werden kann. Es gab
eine Zeit, da war so eine Webadresse (kultur.at) herausragend.
Heute bedeutet das nichts mehr, außer man vertritt eine große
Company mit bedeutender Marke.
Also verlasse ich die
Website
www.kultur.at und ich wuchte meine
v@n-site in ein
Paket jenes Providers, bei dem auch die Websites von Kunst Ost
und vom GISAlab
eingerichtet sind. Damit rückt ein Teil heimischer Netzkultur,
das im Jahr 2000 begonnen hat, ins Museum.
20 Jahre sind
ein sehr großer Teil der Geschichte des WWW in Österreich. Aber
nicht alles, was Geschichte ist, muß auch zur
Geschichtsschreibung werden. Ich nehme an, was ich eben
aufgeräumt hab, ist überwiegend Content, der sich über die Jahre
verlieren, auflösen wird. Damit kann ich mich allerdings nicht
näher befassen…
[Eine Facebook-Notiz
|