20. August 2019
gretaholics
klimaaktivistin greta thunberg ist
jünger als kinder, denen ich mich persönlich verpflichtet fühle.
sie gehört also unübersehbar einer ganz anderen generation an
und wird in einer welt zurechtkommen müssen, die ich nicht mehr
kennenlerne.
wenn thunberg dinge tut, die großen teilen
meiner generation unsäglich auf die nerven gehen, dann beruhigt
mich das eher als es mich beunruhigen könnte. ich fände es
irritierend, würde eine junge frau zwischen uns passen, ohne
weiter aufzufallen.
als ich ein teenie war, fand ich
janis joplin ziemlich beeindrucked. mit der hätte ich bei meinen
eltern nicht auftauchen können, ohne eine massive familienkrise
am hals zu haben. (pearl, wie sie genannt wurde, hat damals
ziemlich viele junge menschen bewegt.)
ich will mich hier
gar nicht erst auf den derzeit so populären „wahataboutism“
einlassen. („was? dieses thema ist dir wichtig? aber was ist
mit jenem thema?“) ich muß davon ausgehen, daß wir genug
menschen in gemeinsschaft sind, auf daß wir uns individuell dem
widmen können, was wir bevorzugen.
inzwischen laufen mir
gelegentlich diese schwer erträglchen kinder der tyrannei über
den weg, von denen man gepredigt bekommt, was man denken und
womit man sich befassen soll. (siehe dazu:
„energische schelte“!) ich gebe gar nichts auf solche
wanderprediger.
umgekehrt betrachtet: da draußen sind
mehr gewichtige themen, als ein einzelner mensch auffassen kann.
das muß sich folglich auf verschiedene interessensgruppen
verteilen dürfen, die eben auch gelegentlich in gegnerschaft
geraten.
es soll übrigens jeder menschen denken, was ihm
beliebt. dazu gehört unter anderem, daß man sich bei manchen
themen auf klischees beschränkt, wenn einem die welt dadurch
erträglicher wird. (komplexitätsreduktion wurde schon vor
jahrtausenden im circus maxismus gefeiert und ist seither nicht
aus der mode gekommen.)
als ich ein teenie war, hatten
wir zeitweise das thema „gesinnungsschnüffelei“ auf dem
tisch. ich erlaube niemandem, mir vorzuschreiben, was ich zu
denken habe. aber wir können uns gerne darüber unterhalten, was
es derzeit an interessanten themen gibt, die eine nähere
befassung lohnen. [Eine
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