20. August 2019
klimatisches
klima. klar! unser klima. unseres. und greta. oder auch: „fuck
you, greta!“ ich habe mich bisher einmal öffentlich zu greta
geäußert, zur klimafrage überhaupt nicht. weshalb? das thema
begleitet mich zwar und ich nehme dazu allerhand auf, aber ich
hab es mir nicht erarbeitet.
ich äußere mich medial nie
zu themen, bei denen ich mich nicht sachkundig fühle. eine
meinung haben ja alle, wie sich leicht feststellen läßt.
fundierte ansichten? die sind schwerer zu finden.
ich
schrieb kürzlich auf FACEBOOK: „einen 16jährigen teenie
demonstrativ zu hassen, genauer: eine junge frau, die sehr
präzise aussagen macht, erscheint mir als eine ziemlich
jämmerliche pose, die so ganz nebenbei einen deprimierenden
mangel an intellektueller selbstachtung ausdrückt. (bitte etwas
höhere ansprüche an euch selbst, ihr verzweifelten!)“
wir
kennen diese untergriff seit der antike: will ich jemanden
umhacken, lasse ich argumente zur sache hinter mir und fahre mit
argumenten zur person programm. wer das tut, hat umgehend klar
gemacht, worum es geht; nämlich nicht um die sache.
philosoph karl popper hat - vermutlich auch mit blick auf den
holocaust - betont, wenn wir ideen angreifen und sterben lassen,
müssen nicht menschen sterben. der unterschied sollte uns heute
klar sein.
andersrum deutlich gemacht: greifen sie meine
argumente an, falls ihnen das wichtig ist, aber nicht mich. ich
sehe nicht, daß von dieser regelung jemand ausgenommen werden
könnte. sie muß auch für jene gelten, deren ansichten mir
mißfallen.
eigentlich hatte ich gedacht, das sei in
meiner generation geklärt. falsch gedacht! so wird von vorne zu
beginnen sein, diese dinge zu verhandeln.
eine andere
junge frau, niemand von uns kannte sie, bevor ein anmaßender
talib ihr in den kopf schoß, soll gesagt haben: “I raise my
voice not so that i can shout, but so that those without a voice
can be heard.” (malala yousafzai)
wenn öffentliche
diskurse ein fundamentaler bestandteil von demokratie sind,
bleibt stets die frag: was ist mit jenen, die nicht gehört
wurden?
dann wäre da noch die klimafrage. dafür muß ich
zum glück nicht allein schlau sein. und ich bevorzuge in den
debatten noch ein anderes prinzip: antwortvielfalt. welche
maßnahmen nun vorrang hätten und wie sie herbeizuführen wären,
wird sich vermutlich zu einem teil unseres lebens entwickeln.
als work in progress. [Eine
Facebook-Notiz] |