12. Mai 2019

Nun ein kleines Geschichtchen �ber Menschen, die einen erfreuen, damit sich zu den vorherigen Eintr�gen etwas Kontrast herstellen l��t. Die Sache kam so. Als Sammler von Modellautos, deren Anzahl in meinem Haushalt l�ngst un�berschaubar geworden ist, habe ich mir ein prinzipielles Neukauf-Verbot auferlegt, weil mir selber nicht mehr klar ist, wohin das alles f�hren soll.

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Der G-Wagon neu: AMG G 63 in 1:61

Aber so sind Obsessionen. Es geh�rt f�r mich zum Ertragen dieser Position, das Gebot gelegentlich zu durchbrechen. Wenigstens im Billigsegment der Sikus, Matchboxes und der Hot Wheels von Mattel. Daher war diese Miniatur der neuen G-Klasse, wie es das Original erst seit dem Vorjahr gibt, f�r mich unwiderstehlich, zumal der G-Wagon heuer seinen Vierziger hat. Dieser stammt von Majorette, was ich in der deutschen Hot Wheels-Gruppe auf Facebook gleich eingestand, denn von Mattel gibt es ja nichts.

Das hatte freilich Micky Tieber, Frontman der Alltagsklassiker, widerlegt und mich auf die G-Klasse aus dem Jurassic Park hingewiesen, von Mattel als Hot Wheeler vor einer Weile auf den Markt gebracht. Aber den zu erwischen... Der passionierte J�ger und Sammler sucht mit langem Atem in den Gesch�ften und wird nur in gut begr�ndeten Ausnahmef�llen etwas via Internet einkaufen. (Mancher Fund braucht Jahre!)

Jemand hatte meine diesbez�glichen Er�rterungen mitbekommen und schrieb mir unerwartet: "Hi Martin! Brauchst den?" Raymond Alexander Krausgruber ist in der Automobilbranche t�tig, Youngtimer-Pilot (Saab) und... Genau! Sammler. Ich antwortete: "bitte aufheben. sagst deinen preis." Er offerierte mir das Teil als Geschenk mit der Bemerkung: "Es dreht sich schon genug um Geld im Leben."

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Raymond Alexander Krausgruber

So hatten wir dann ein Stunde anregender Gespr�che zu all diesen Themen und ich erfuhr am�siert, da� Raymond drei T�chter hat, dabei die sanfte Hoffnung hegt, webnigstens eine davon k�nnte sich dereinst f�r sein gro�es Thema erw�rmen. Das erinnerte mich an meinen Dottore, Brand Manager Norbert Gall, der ein enormes Wissen zur Sache hat und bei zwei T�chtern auf eine �hnliche �berraschung hofft. (Die aktuellen Gr��e aus seiner permanenten Reiset�tigkeit sind �brigens diesmal exquisit!)

Man kann es ja auch anders erwischen. Ich habe einen Sohn, der von solchen Obsessionen vollkommen frei zu sein scheint, was mir freilich zusagt, weil ich �berzeugt bin, in den Vater-Sohn-Geschichten ist ein deutlicher Kontrast von gro�em Vorteil f�r beide Seiten.

Diese Episode mischt sich mit anderen Momenten, wobei ich derzeit zu kleinen Touren neige. Passend zum Thema G-Wagon: Kurz davor war ich mit The Driver (Mathematiker Heimo M�ller) unterwegs, wovon "Ein G im Sonntag" erz�hlt. Danach geriet es inhaltlich noch weit dichter, als ich mit Musiker Jimy Cogan einen Streifzug absolviert hab.

Wir d�rfen auf allerhand zur�ckzublicken. Das betrifft heute ein Zeitfenster, in dem Ver�nderungen auf irritierende, oft sogar verst�rende Art beschleunigt haben, ein belastendes Tempo zeigen. Ich finde an mir heute eine Ersch�pfung, die von aktuellen Umbr�chen herr�hrt, in denen ich mich auf einige Aktualit�ten nicht einstellen will.

Nun wird es sehr interessant, zu ergr�nden, was in solchem Beharren eher als R�ckst�ndigkeit zu deuten w�re, was dagegen allenfalls ein sinnvolles Widerstehen ist. Derlei kann man schlie�lich im Moment nicht so leicht kl�ren. Tom Kada, ein versierter Schrauber, betonte k�rzlich aus gegebenem Anla�, es sei sinnvoll, nicht immer alles zu machen, was technisch machbar sei.

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Musiker Jimy Cogan im Grazer Museum f�r Geschichte

R�ckst�ndigkeit oder ein kluges Verlangsamen? Um das zu kl�ren, m�ssen vermutlich erst die dazu n�tzlichen Kriterien erarbeitet werden. Dabei hilft auf jeden Fall: Wir haben bisher viel gemacht, davon ist einiges wunderbar schiefgegangen, das n�tzt als Kontrastmittel, wenn man kl�ren m�chte, welche Schritte etwas taugen. Dabei zeigt sich: die Retrospektive hilft beim Nachdenken. Das wurde eine sch�ne Markierung in meiner Befassung mit den Zusammenh�ngen zwischen Volkskultur, Popkultur und Gegenwartskunst. Siehe dazu: "Bis zum Anschlag" (Popkultur als Rahmenbedingung und Arbeitsinhalt)!

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