23. Jänner 2019 Wochen
der Konzentration von Arbeitsschritten für das 2019er Jahr. Dabei ist gestern ein
wesentlicher Schritt vollzogen worden. In einem Arbeitstreffen wurde die Einreichung für
ein Vorhaben zum Projekt "Wegmarken"
auf die Schiene gebracht. Damit geht das Langzeit-Vorhaben "Dorf 4.0"
in den nächsten Abschnitt; siehe [link]
Von links: Nicole Hütter, die
Bürgermeister Robert Schmierdorfer und Peter Moser
Es wird ein Buch, für das ich die redaktionelle Arbeit
besorge. Nicole Hütter vom LEADER-Management ging mit uns die Unterlagen für
ein LEADER-Kulturprojekt durch. Das Besondere: die Projektträgerschaft liegt nun
bei der Kleinregion Gleisdorf. Das ist also auch kulturpolitisch eine
bemerkenswerte Situation.
Mit einem anderen Buchprojekt bin ich nun schon im letzten
Abschnitt meines Arbeitsanteils. Die kleine Kulturgeschichte des Steyr-Puch Haflinger
soll zum 60 Jahr-Jubiläum dieser herausragenden Konstruktion nicht bloß ein Stück
steirischer Industriegeschichte nachvollziehbar machen, sondern auch einen Eindruck
bieten, was "Volkskultur in der technischen Welt" sei. Diese Arbeit
wird hier in einer eigenen Leiste im Austria-Forum begleitet: [link]
Rarität: Werkszeichnung des
Vorserien-Modells AP 600
Mein Beitrag zum Verständnis einer "Volkskultur
in der technischen Welt" steht gerade dieses Jahr im hoffentlich anregenden
Kontrast zu einem der wenigen Felder tradierter Volkskultur, die bis heute noch nicht
von Unterhaltungsindustrie und Marketing-Büros okkupiert wurde, jenem der erwähnten Wegmarken,
also der Klein- und Flurdenkmäler. So ist nun das letzte Viertel meines auf 20 Jahre
angelegten Projektes "The Long
Distance Howl" angebrochen. Für diese verbleibenden fünf Jahre scheint
eine Zwischenbilanz nützlich. Die werde ich in einer eigenen Reihe von Notizen vornehmen.
Der Auftakt: [link]
Ich will nun in ruhigeres Fahrwasser kommen und mich
stärker dem Schreiben widmen, was unabdingbar verlangt, auch dem Lesen, den Recherchen
und Gesprächen, mehr Raum zu geben. Dabei bleibt in meinem Fokus, die Querverbindungen
zwischen Volkskultur, Popkultur und Gegenwartskunst zu untersuchen.
Was die Kunst sowie die Popkultur angeht,
hab ich jüngst meinen "Tesserakt"
konstituiert Dabei werde ich in nächster Zeit vor allem wieder stärker mit Kuratorin
Mirjana Peitler-Selakov zusammenarbeiten. Wir wollen uns sehr wesentlich auf Optionen in
den aktuellen technologischen Umbrüchen konzentrieren.
Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov
Ich hab ja die letzten Jahre schon mehrfach betont, daß
wir die Koexistenz von Menschen und Maschinen neu deuten und gestalten müssen.
Eine zwingende Anforderungen aus der Vierten Industriellen Revolution. Wir teilen
das Interesse an Fragen zum synthetischen Bewußtsein, was meint: von uns gebaute
Maschinen könnten auf dem Weg zu etwas wie Selbstwahrnehmung sein.
Ich schließe daraus nicht unbedingt, daß solche Maschinen
zu Androiden werden. Es kann ja ebensogut sein, daß derlei kommendes
Maschinen-Selbstbewußtsein sich in keiner Weise an Menschen orientiert. Solche Fragen
debattiere ich übrigens auch regelmäßig mit Wissenschafter Hermann Maurer. Der wird
Angang Februar im Schloß Freiberg gastieren: "Erstaunliche
Momente" (Ausgesuchte Highlights der Welt).
Dabei wird er eine unserer aktuellen Arbeiten als Beispiel
für die Wechselbeziehung zwischen Internet und Realraum zeigen. Ich hab mit dem
Fotografen Franz Sattler eine kleine Hommage an den oststeirischen Maler Albin Schrey
realisiert. Dazu ist ein Booklet erschienen, das bei Maurers Auftritt kostenlos zu
erhalten sein wird. Siehe dazu: "Der Hackler in der Kunst"!
Wissenschafter Hermann Maurer
So rundet sich der aktuelle Arbeitsansatz in einer
vernetzten Praxis, auch nach wie vor mit der Betonung darauf, daß Provinz nicht provinziell
bedeuten muß. Das wird dahingehend wieder deutlicher, als es bei diesen 2019er Vorhaben
keine Trittbretter mehr gibt, auf denen Leute mit mehr Geltungsbedürfnis als Talent
weitgehend kostenfrei mitfahren könnten.
Ich hab das hier in "Trittbretter und Schrittmacher" kurz erwähnt. Die letzten
zehn Jahre waren von solchen Herzchen stark belebt. Immerhin ein beeindruckendes Festival
menschlicher Chuzpe, wenn auch letztlich sehr ermüdend. Aber das scheint unvermeidliches
Inventar der Conditio humana zu sein... |