10. Jänner 2019

An Komponist Richard Wagner hätte es mir auffallen können. Dem Publizisten Frank Schirrmacher von der FAZ kam ich durch ein Fachbuch auf die Spur. Bei Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer war es dann so deutlich, daß der Groschen fiel. Eine ganze Reihe an Familiennamen leitet sich von Berufen ab, die mit dem Fahrzeugbau und unserer   Mobilitätsgeschichte zu tun haben. Auch Politikerin Sahra Wagenknecht ist ein Beispiel dafür. Oder Heinz Fuhrmann, jener Richter, der den Briefbomben-Attentäter Franz Fuchs verurteilt hat.

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In diesen historischen Themen stecke ich, während mir Norbert Gall Fotos von den Aufbauarbeiten bei der Vienna Autoshow schickt. Hier ein Auto, für das ein Grundpreis von drei Millionen Euro veranschlagt wurde, das hybride Project One von AMG. In einem Auto-Quartett aus meinen Kindertagen wäre dieses Monster mit seinen 1054 PS vermutlich unschlagbar gewesen.

Aber zurück zu den Familiennamen. Manche leiten sich ganz offensichtlich von Berufen ab, wie man an Müller oder Schmied leicht erkennt, Bei Rösch braucht man freilich Fachliteratur, um den Arbeiter dingfest zu machen, der die Schlacke vom flüssigen Eisen entfernt. Andere Namen kommen von Ortsbezeichnungen. Sozialhistoriker Ernst Bruckmüller hatte eventuell Vorfahren, die eine Wassermühle im Bruch, also in einer wasserreichen Senke, betrieben. Schauspieler Horst "Hotte" Buchholz trug einen Wohnstättennamen, der auf einen Buchenwald hinweist.

Naheliegend, daß ich bezüglich Johann Puch nachgeschlagen habe. Der war ethnischer Slowene und schrieb sich ursprünglich Janez Puh. Im Bosnischen, Slowenischen und Serbischen steht das puh für "nach unten", was auch auf einen Wohnstättennamen schließen ließe. (Im Kroatischen steht das Wort für Siebenschläfer.)

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Schwank am Rande, bei diesen Recherchen fiel mich auch der Name Strache auf, was sich vom tschechischen Wort strach herleitet. Das steht für Angst. In südslawischer Schreibweise strah, das heißt also im Kroatischen, Serbischen und Slowenischen ebenfalls Angst.

Was hat das alles mit dem neuen Arbeitsjahr zu tun? Bezüglich Gegenwartskunst möchte ich sehr gemächlich den "Tesserakt" entfalten. Das hat völlig andere Bedingungen. Die eingangs erwähnte Recherche zu den Familiennamen macht einen spannenden Aspekt von Sozialgeschichte aus und fließt in ein Haflinger-Projekt ein, zu dem ich nun eine eigene Notizen-Leiste eingerichtet hab: [link]

Auf das Themenfeld Volkskultur gehen wir heuer mit einem größeren Vorhaben, das nun als LEADER-Projekt auf die Schiene kommt, für das Bürgermeister Peter Moser die Projektleitung übernimmt: "Wegmarken". Die Klein- und Flurdenkmäler als Artefakte eines komplexen Kulturraumes, in dem wir leben... Und was die "Interferenzen" mit Richard Mayr angeht, liegt das Finish vor uns.

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