16. Dezember 2017

KI, wahlweise AI, also Künstliche Intelligenz bzw. Artificial Intelligence, gehört zu den aktuellen Konferenzthemen, die wir debattieren. Hier drei Profis beim gestrigen Treffen, von links die Technikerin Mirjana Peitler-Selakov, Unternehmer Ewald Ulrich und Norbert Gall, Marketing-Boss von Toyota/Lexus Austria. Siehe dazu: "Automotive 6: Umbruch als Normalzustand" (Die permanente technische Revolution)

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Wir haben unter anderem über Roboter und die neuen Maschinensysteme zu reden gehabt. Mein Faible für Droiden paßt am Rande dazu. Dank Wookipedia läßt es sich knapp fassen: "Droids, less commonly known as robots and automatons, were mechanical beings that possessed artificial intelligence." [Quelle] Ich bin ein erklärter Fan von Star Wars-Protagonist R2-D2, im Amerikanischen Artoo gerufen, "A smart, spunky droid serving a multitude of masters over its lifetime." [link]

Dabei beachtenswert, laut Wookipedia: "Droids were mechanical constructs designed to assist organic lifeforms in various tasks. Depending on the nature of the work they performed, they possessed various degrees of artificial intelligence." Das sind also Maschinen, to assist organic lifeforms, die organischen Lebensformen dienen sollen.

Dagegen heißt es bei Blade Runner nicht etwa Androiden sondern Replikanten, denn das sind künstlich erschaffene Menschen, organische Lebensformen, letztlich aber für die Menschen im Rang von Maschinen; wogegen sich die Replikanten auflehnen.

In Star Wars kommen diese fast spaßig erscheinenden Kampfdroiden vor, Battle Droids, die offenbar bewußt rauhe Blechstimmen erhalten haben. Ich mag so kleine, fast komödiantische Dialogsequenzen wie:
"Corporal, überprüf die Lage!"
"Roger-Roger!"

Das ist natürlich ein Zugeständnis an das werte Publikum. R2-D2 hat zum Beispiel keine Menschensprache, sondern eine Art Gezwitscher, das in den Filmen aber von den Menschen verstanden wird. Ein nützlicher Hinweis darauf, daß es keine Notwenigkeit gibt, smarte Maschinen nach anthropozentrischen Konzepten zu gestalten. Sie müssen uns in keiner Weise gleichen. Und wenn sie erst einmal begonnen haben, sich selbst zu verändern, zu entwickelt, werden sie uns vermutlich sehr schnell äußerst fremd sein.

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Eine kleines Beispiel für solche Fremdheit: Wer weiß schon, daß es für die Prozessoren in Computern eine Maschinensprache gibt, die per Compiler übersetzt wird? Dabei würden wir Menschen etwa die Zeichenkombination 0000 in einem Hexadezimal-Code so darstellen:

FA 33 C0 8E D0 BC 00 7C 8B F4 50 07 50 1F FB FC

Allein schon solche Codes trennen uns massiv von den Maschinen. Warum sollten sie Emotionen entwickeln, wie wir sie kennen? Womöglich werden sie von ganz anderen Phänomenen bewegt werden.

Das Szenenfoto aus "Blade Runner 2049" (oben) zeigt einen Moment, wo der Replikant K (Ryan Gosling) erlebt, daß sich seine  holographische Lebensgefährtin Joi für Momente mit einer realen Frau in Deckung bringt. Mensch, Replikant und KI-Hologramm, das ist ein Setting, welches wir fürchten sollten, wie einige Skeptiker meinen.

Stephen Hawking lehnt es zum Beispiel strikt ab, eine KI quasi in die freie Wildbahn zu entlassen oder ihr fleischliche Körperlichkeit zu erlauben. Er sagt: "Eine superintelligente künstliche Intelligenz wird extrem gut in der Erfüllung ihrer Ziele sein und wenn diese Ziele nicht mit unseren übereinstimmen, haben wir ein Problem." [Quelle]

Unternehmer Christian Schweighofer, der mit uns am gemeinsamen Tisch war, findet genau diesen Weg extrem besorgniserregend. Er teilt die Skepsis von Hawkins und meint, so eine KI, die sich selbst optimieren darf, könnte zu einer allgegenwärtigen Singularität werden, der an den Menschen nichts liegt und der niemand mehr den Stecker ziehen könne.

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Die aktuelle Bladerunner-Fortsetzung hat mich übrigens ob ihrer Langatmigkeit etwas strapaziert. Vielleicht ist Regisseur Denis Villeneuve zum Buddhisten geworden, daß es zu so einer hohen Dichte stiller Betrachtungen kam. Als eine sehr schöne Stelle empfand ich den Moment, wo Rick Deckard (Harrison Ford) sagt: "Manchmal muß man, um jemanden zu lieben, ein Fremder sein."

Damit komme ich zu unseren Konferenzen zurück, mit denen sich inzwischen wohl abzeichnet, daß wir gute Gründe haben, in der Koexistenz mit neuen Maschinensystemen unsere Positionen und Rollen zu prüfen, auch die Conditio humana neu zu diskutieren. Und wie andernorts erwähnt, ich halte es für ein sehr junges Phänomen: Die von uns geschaffenen Werkzeuge wenden sich von uns ab. Auch das schafft Klärungsbedarf.

-- [Dorf 4.0: Projektabschluß] --

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