15. September 2016 Dschungelklima. Das bedeutet, ich fülle meinen Kaffee in eine kleine
Thermosflasche und eröffne mein Gleisdorfer Stadtpark-Büro. Da bin ich Auge in
Auge mit Leuten vom städtischen Gartenamt. Da pflege ich wie sie Kultur, allerdings ganz
unterschiedlicher Natur. (Mist! Krieg ich jetzt wieder so einen Reimzwang?)
Auf dem Bildschirm sieht man Micky Tieber, der
mich heute besucht hat. Er ist Frontman der Alltagsklassiker [link] und mein
Kooperationspartner bei Mythos Puch III. Er ist überdies mit jener fatalen
Anfälligkeit geschlagen, die uns Sammler immer wieder bewegt, auch außerhalb unseres
primären Sammelgebietes zuzuschlagen.
So konnte er an diesem Lehrbehelf nicht
vorbei, obwohl er eigentlich auf japanische Youngtimers spezialisiert ist. Dieses
Blatt zum Thema "Das vorschriftsmäßige Motorfahrrad" zeigt
exemplarisch eine "Stangl-Puch" und kommt demnächst in unsere Schau: [link] Nach dieser
Geselligkeit war ein Abstecher in die Volksbank fällig. Dort hat mir Harald
Kicker ermöglicht, im Foyer eine kleine Ausstellung zur frühen Geschichte der
Kraftfahrzeuge einzurichten, quasi ein Miniatur-Museum: [link]
Kicker ist selbst ein Klassik-Liebhaber und
hat ein besonderes Interesse am Citroen 2CV, wie dieses schöne Exemplar aus
Dosenblech in seinem Büro unterstreicht. Ich hab in dieser Community zur
Mobilitätsgeschichte rund um mich derart unterschiedliche Persönlichkeiten mit ganz
unterschiedlichen Zugänge, das macht dieses Feld extrem spannend..
Auf meinem Heimweg von Modellbau Kober
[link] hatte ich
den Puch G in der 6x6-Version geschultert. Zum Glück ist er nicht so schwer, wie
er groß ist. Steht das Original vor einem, starrt einen ein Monster an. Der Dreiachser in
1:1 ist riesig. Dieser, in 1:10, läßt sich also leichter rangieren. Ich mußte die Kiste
unterwegs einmal abstellen.
Es erreichte mich ein Anruf aus der
Weststeiermark. Ursula Glaeser vom KulturBüro Stainz [link] fragte mich,
ob ich an dem schönen roten Moped interessiert sei, einer MC. Ob ich? Ist das Wasser
naß? Ist der Papst katholisch? Na freilich! "Und steck ihm ein Booklet ans
Fahrzeug. Hoffentlich hast du eines eingesteckt." Sie hatte.
Da stand ein offenbar makelloses Exemplar. Die
Puch MC 50 ist, so erfuhr ich, seit rund 40 Jahren im Besitz des Mannes, der sie
zu pflegen versteht; mutmaßlich auch mit etwas -- räusper, hüstel -- optimiertem Motor,
wofür ja die MC sehr gut geeignet ist
Nebenbei bemerkt, dieses Modell war auch dem
Rennsport gewachsen, ist in adaptierter Form durchs Gelände gehetzt worden. Ich habe also
spannende Tage voller Begegnungen zum Thema und meine Wohnung füllt sich mit exquisiten
Leihgaben, als wäre ich ein Mitarbeiter des Weihnachtsmannes.
-- [Mythos Puch III] -- |