28. August 2016

"Lieber Martine. poslao Sie ein kleines Geschenk." Im Serbischen führt die Anrede zu einer anderen Endung des Namens. Wenn ich also Nikola Dzafo antworte, eröffne ich mit "Nikole!" Er gab Slobodan Stosic [link] ein Päckchen mit auf die Reise und bezog sich auf ein früheres Projekt, denn wir haben schon einige gemeinsame Schritte getan: "Grüße, Axsiom # 1."

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Stosic hielt sich kurz in der Steiermark auf, das war also eine Gelegenheit für den Transfer. Ich besuchte ihn in Bad Gleichenberg. Wir waren uns im Jahr 2010 erstmals begegnet. Damals startete ich in Novi Sad die Serie "Talking Communities": [link]

Ich habe eine Freude an symbolischen Details, weshalb es mir sehr gefiel, daß wir die Session damals in einem Haus realisierten, das zuvor der Autor Aleksandar Tisma bewohnt hatte. Stosic begleitete uns mit der Kamera.

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Hier sieht man ihn neben der Publizistin Jovanka Zlatkovic, die mir von den Repressalien gegen Intellektuelle erzählte. Dort traf ich auch den Philosophen Dragan Prole erstmals, der 2013 dabei war, als wir uns im Kunstsymposion für das historisch besonders betonte Jahr 2014 vorbereiteten, da ich mich bemühte, Leute aus Bosnien, Serbien und Österreich an einen gemeinsamen Tisch zu bekommen: [link]

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Dzafo hatte der jetzigen Sendung eine Karte beigelegt, die "Großvater Adolf" in einer Hasen-Variante zeigt. Dzafo ist ein großer Freund der Hasen, seine Kollektion füllt längst ein Hasen-Museum. Die Rückseite offenbart eine Aktion "Aksiom No 1". Das geht in den Bezugspunkten auf das 2012er Jahr zurück: [link]

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Nun aber zur eigentliche Sache des gestrigen Tages. Dzafo hat mir das Modell eines Zastava 101 geschickt, die 1:43er Version eines vormals in Jugoslawien sehr populären Fahrzeuges aus der Produktion in Kragujevac. Diese Autos kamen nie bei uns auf dem Markt und auch solche Miniaturen kann man bei uns nicht kaufen. Das ist also eine große Gefälligkeit.

Dieser 101er war das nächst größere Modell gegenüber dem Fica, einer jugoslawischen Lizenzversion des Fiat 600. Das sind die südlichen Ikonen der Volksmotorisierung, in welcher sich das Antlitz der Welt mit einer furchterregenden Brisanz verändert hat. Diese Version von "Massenmobilisierung" war nicht zufällig auch ein prominentes Motiv des Faschismus.

Die Sendung von Dzafo handelt freilich auch von der Ex Art Klinika, die zuvor Led Art gewesen ist und inzwischen zur Sok Zadruga wurde, also zur Schock-Genossenschaft. Das hat eine wuchtige Vorgeschichte, von der ich noch erzählen werde.

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