27. Juni 2016 Der geübte Alarmist braucht kein reales Problem als Anlaß, um
seinen Alarmismus zu verbreiten. Er produziert den Anlaß selbst, stellt in den
Raum, was das Problem sein soll, und sei es noch so aus den Fingern gesogen.
Es geht um einen markanten Ausgangspunkt,
einen guten Grund für sein Alarmgebrüll und, mehr noch, um die Rechtfertigung, ungehemmt
auf jene losgehen zu können, die widersprechen.
Der Unternehmer Michael B. zeigt, wie man das
macht, jener Wächter der Frauenwürde, der mir ansatzlos ausrichtete: "Neee, du
bist ein linkslinker Politagitator der mit seinem pseudointelektuellem Geschwafel auf dem
Rücken von Vergewaltigungsopfern Unruhe stiften will."
An wen richtet sich die Kampagne?
(Quelle: www.rfj-stmk.at)
Die dummdreiste Behauptung der Alarmisten
lautet derzeit sinngemäß:
Wir haben unter uns ein ganz neues Problem in bisher nicht geahntem Ausmaß. Es ist
eine über den Horizont heraufgekommene Gefährdung unserer Mädchen, Frauen, all der
eingeborenen Weiblichkeit, die nun von Menschen bedrängt wird, in deren
"Kulturkreisen" die Achtung von Frauen keinen hohen Rang hat.
Was tatsächlich der Fall ist?
+) Nichts daran ist neu. Wir haben das Problem seit vielen Jahren.
+) Das Ausmaß sexualisierter Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen ist
tatsächlich schockierend.
+) Staat und Zivilgesellschaft sollten das gemeinsam bremsen, zur raren Ausnahme
werden lassen.
+) Die erdrückende Mehrheit der Sextäter sind einheimische Männer,
+) davon eine besorgniserregende Mehrheit den Opfern bekannt,
+) sehr viele davon mit den Opfern verwandt.
+) Zugewanderte Männer, die zu Sextätern werden, kommen ebenfalls vor,
+) ihr Anteil an der gesamten Täterschaft ist aber sehr gering, wenn auch steigend.
Wie rechtfertigt nun der Unternehmer Michael
B. seine Angriffslust gegenüber Andersdenkenden, denen er im Streitgespräch ansatzlos
Grobheiten zumutet? Er schreibt zum Beispiel: "...das ich angeprangert habe das
viele behaupten (richtigerweise) das Vergewaltigung hauptsächlich im familiären Umfeld
vorkommen und so implizieren dass das mit den Ausländern eh net sooo arg ist."
Weshalb sie "so implizieren dass das
mit den Ausländern eh net sooo arg ist", läßt sich leider nicht dingfest
machen und geschieht natürlich nur im Kopf von Herrn B., der die frivole Vorstellung
pflegt, irgendjemand könnte im Zustand geistiger Frische sexualisierte Gewalt ernsthaft "eh
net sooo arg" finden.
Verharmlosen? Verschweigen? Mumpitz!
Aber es geht um das GANZE Problem,
bei dem, Immigranten nur einen kleinen Teil ausmachen. (Quelle: Ring Freiheitlicher
Jugend)
Eigentlich müßte man ja ein Agent der
Blödheit sein, wenn man derlei Übergriffe "eh net sooo arg" findet.
Wer sollte das tun und weshalb? Wo steht das?N Wie läßt es sich belegen? Na, niemand tut
das! Pure Erfindung! Aber Unternehmer Michael B. braucht diese
Unterstellung, weil sonst sein verächtliches bis wütendes Diskursverhalten weder
erklärbar ist, noch gerechtfertigt werden kann.
Warum verhält er sich so? Es könnte zwei
spezielle Gründe haben. Den ersten liefert die bewährte Strategie "Selbstdefinition
durch Feindmarkierung". Da sagt jemand einfach nicht: "Ich bin so und
so, weil das und das an mir so ist." Statt dessen sagt er: "Ich bin
nicht so, wie der da ist. Weißt du jetzt, wie ich bin?"
Den zweiten Grund böte das hohe Maß an
österreichischen Gewalttätern, die sich ganz wesentlich auch an Frauen und Kindern
vergehen, darunter mit ziemlich viel sexualisierte Gewalt.
Warum will der Unternehmer Michael B. darüber
nicht reden und es überdies während öffentlicher Debatten konsequent ausblenden,
zugleich Straftäter unter Immigranten thematisch maßlos überhöhen?
Na vielleicht, weil er sich sonst einer
Debatte genau jener dominanten "Kerl-Kultur" stellen müßte, aus der
solche Täterschaft erwächst, in der sie inszeniert und mit der sie gerechtfertigt wird.
Was jemand angeblich IMPLIZIERT, läßt sich
ja schwer greifbar machen. Bliebe -- wie angedeutet -- eine Art Plausibilitätsprüfung.
Kann es sein und ist es einleuchtend, daß jemand impliziert, "dass das
mit den Ausländern eh net sooo arg ist." (Es ist nicht plausibel.)
Michael B.: "Das habe ich mit
kleinreden des Ausländerproblems gemeint. Groschen gefallen?" Natürlich ist
der Groschen gefallen. Nämlich jener, daß er mit dem Aufplustern der Delinquenz von
Immigranten das GROSSE Problem ausblendet, welches wir den autochthonen Männern
verdanken.
Welche Gründe könnte er dazu haben? Er ist
Teil und Nutznießer dieser vorherrschenden Männerkultur, welche solche
düsteren Seiten bemäntelt, in Debatten unterschlägt, um die eigenen Positionen nicht
zur Diskussion stellen zu müssen.
Wenn sich Michael B. für die Würde
der Frauen engagiert, kann das auf seiner Facebook-Liste
auch großbusige Frauen im Bikini meinen. (Original unverpixelt, Quelle: Facebbok)
Wir sehen deutlich, worüber er SCHWEIGT,
worüber er SPRICHT, während er auf Facebook die Würde von Frauen etwa pflegt,
indem er mit nackten Frauenbrüsten für Schenkelklopfereien sorgt.
Was sind nun die Fakten zu meinen oben
vorgebrachten Behauptungen über das epidemische Ausmaß an Gewalt gegen Frauen und
Kinder, bei dem hierzulande Österreicher als Täter haushoch dominieren?
Michael B. schweigt beharrlich darüber, daß
"Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO)" weltweit
"Gewalt die häufigste Todesursache von Frauen zwischen 16 und 44 Jahren"
ist, und zwar vor Krebs oder Verkehrsunfällen. [Quelle]
Michael B. schweigt beharrlich darüber: "Frauen
erfahren zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und im Internet Gewalt."
Der Anteil "sexueller Gewalt" ist dabei sehr erheblich. [Quelle]
Michael B. schweigt beharrlich darüber: "Nach
Schätzungen der Polizei werden 90 Prozent aller Gewalttaten in der Familie und im
sozialen Nahraum begangen. In ebenfalls rund 90 Prozent der Fälle sind die Opfer Frauen
und die Täter die jeweiligen männlichen Beziehungspartner." [Quelle]
Michael B. ist Unternehmer, sollte rechnen können. Das gesamte
Gewaltpotential gegenüber Mädchen und Frauen wird zu rund 90% von Verwandten und
Bekannten abgedeckt, zumindest von Personen, die den Opfern bekannt, also nicht
unbekannt sind. Bleiben rund zehn Prozent Gewalttaten, von denen einige sexualisierter Art
sind, die auf autochthone Österreicher und Immigranten entfallen.
Das heißt, bei diesem sehr kleinen Täterkreis von umnter zehn Prozent,
der von Immigranten konstituiert wird, starten die alarmistischen Patrioten ihre bunten
Kampagnen. Aber zum über Zehnfachen an Täterschaft durch autochthone Österreicher
fällt ihnen offenbar gar nichts ein; sie behaupten sogar noch, diese zu erwähnen, würde
vom Problem (der immigrierten Täter) ablenken. Ich denke, hier gilt besonders: "Wer
schweigt, stimmt zu".
-- [In der Ebene: Gleisdorf]
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