19. November 2015 Wir werden in knapp einer Woche die zweite Publikums-Session des Projektes "Fiat
Lux" absolvieren. Die letzte formelle Veranstaltung des heurigen Kunstsymposions,
mit dem diesmal ein Prozeß über mehrere Monate durchlaufen wurde.
Es geht nun wieder um die aktuellen Formen der
Mensch-Maschinen-Interaktion und um die Perspektiven daraus. Anfang November hatten wir
Künstler Niki Passath zu Gast, der sich ebenfalls mit solchen Fragen befaßt: [link]
NIKI PASSATH
Passath wird bei der kommenden Session in
Telepräsenz einsteigen, was bedeutet, Ewald Ulrich stellt von Schloß Freiberg aus
eine Verbindung nach Wien her. Wir realisieren in all dem keine Hollywood-Phantasien,
sondern schaffen konkrete Situationen, die zu sinnlichen Erfahrungen führen und
Denkanstöße liefern.
Das bedeutet auch, wir bewegen uns
hauptsächlich im Kunstkontext. Es geht hier nicht um praktische Problemlösungen, sondern
um ästhetische Prozesse, also Wahrnehmungsfragen; plus Reflexion; also auch um nötige
Debatten.
KERSTIN FEIRER UND EWALD ULRICH
Das spielte jüngst ansatzweise in unsere Synergiekonferenz
mit Kerstin Feirer herein, da sich unser Praxisweg der Wechselwirkung von Kunst,
Wirtschaft und Wissenschaft (KWW) -- soweit es die Wirtschaft betrifft -- momentan
hauptsächlich auf den Technikbereich bezieht. Die Synergiekonferenz: [link]
Der brisanteste Punkt in diesem Projekt
markiert eine Debatte zwischen Ulrich und mir, die auf eine wesentlich radikalere
Entwicklung verweist als meine eigenen Annahmen. Ulrich betonte bei der Konferenz erneut,
wir seien damit befaßt, eine Spezies zu erschaffen, die uns in der Evolution ablösen
werde. Dem Thema ist die kommende Station gewidmet.
(QUELLE: DER STANDARD)
Ich hatte mich Ulrichs Ansichten gegenüber
bisher gerne skeptisch verhalten. Aber die Realität von Fachleuten, welche sich diesen
Fragestellungen widmen, betrifft längst andere Aspekte. Matthias Scheutz sagte kürzlich
in einem Interview:
"Wir wollen die Roboter mit den
nötigen kognitiven Fähigkeiten ausstatten, die ihnen ein rudimentäres moralisches
Verhalten ermöglichen. Denn ohne diese Möglichkeit werden Interaktionen zwischen
Robotern und Menschen auf lange Sicht sowieso nicht funktionieren."
Eine der anregendsten Passagen in diesem
Interview, das auf dem Weg zu unserer Session in der kommenden Woche gelesen werden mag,
lautet:
"Wir haben etliche Experimente mit
verschiedenen Robotern durchgeführt. Die Resultate deuten darauf hin, dass die wichtigste
Komponente in der Interaktion mit dem Menschen eine sprachliche Rechtfertigung des
Roboters für die Befehlsverweigerung ist. Es geht um inhaltliche Argumente, so wie man
sich das idealerweise vorstellt, nicht um das Erscheinungsbild des Roboters." [Quelle]
EWALD ULRICH (MIT MIKROPHON) UND DAS
ARTEFAKT
Wir haben also in einem Zusammenspiel mehrerer
Metiers einen Diskurs- und Arbeitsraum eröffnet, der einer gleichermaßen brisanten wie
radikalen Themenstellung gewirdmet ist. Die Themen und die Aufgabenstellungen werden dabei
teilweise mit künstlerischen Mitteln, teils mit anderen Methoden bearbeitet.
Im bisherigen Projektverlauf hatten sich dabei
zwei Firmen exponiert, Ana-U und WiGL-Design. Wir gehen also konzentriert in die Praxis der
Idee von KWW = Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft.
25.11.2015: Martin Krusche (Künstler) & Ewald
Ulrich (Unternehmer)
Fiat
Lux (Das
geschwätzige Automobil), Special Guest: Niki Passath (Künstler)
[link]
-- [Das 2015er Kunstsymposion: Dokumentation] -- |