31. Jänner 2015

Gibt es "intelligente Werkzeuge"? Wir haben seit einer Ewigkeit und drei Tagen einen höchst unscharfen Intelligenz-Begriff, der sehr verschiedenen ideologischen Positionen dienen muß. Ich bin daher mit der Nutzung des Begriffs Intelligenz sehr zurückhaltend.

Sollte ich mich dazu äußern, mag ich noch am ehesten über Problemlösungskompetenzen reden. Und über Kunst. Das sind zwei interessante Seiten dessen, worüber wir uns unterhalten können. Das eine teilen wir auch mit Tieren, denn wenigstens seit Jane Goodall ist klar, daß Tiere ebenso Werkzeuge benutzen, um manche Probleme zu lösen.

log2067a.jpg (10743 Byte)

"Ideal-Strohmlinienkörper für Landfahrzeuge in der Jaray'schen Theorie" (ETH Zürich)

Das andere, die Befassung mit Kunst, bleibt ein etwas dubioses Thema, wo viele Menschen, sogar Kunstschaffende, gerne behaupten, man könne nicht so genau sagen, was das sei. Halten wir wenigstens fest, daß symbolisches Denken und komplexes Kommunikationsvermögen auffallend zu den menschlichen Domänen gehören.

Aus einer Debatte mit Unternehmer Ewald Ulrich ist entlang eines Kulturprojektes im Jahr 2014 die Idee entstanden, aktuelle Optionen unserer derzeitigen Mensch-Maschinenverhältnisse zu überprüfen. Wir haben das in der Kulturspange [link] zu einem Themenschwerpunkt Netzkultur verdichtet und ein adäquates Kunstprojekt ins Auge gefaßt.

Ein Tip von Christian Henner-Fehr hat mich auf eine sehr anregende Überlegung von´ Sprachwissenschafterin Valeria Maltoni gebracht. In einem knapp gefaßten Text zur Frage "What Makes People Different than Machines" schreibt sie:

"This is what characterizes humans -- the ability to create something, an adventure, a story, a machine, out of the materials at hand." [Quelle]

Damit ist gleichermaßen etwas über Intelligenz und über Kunst gesagt. In diesen Zusammenhängen würde ich freilich statt dem Wort Intelligenz lieber Esprit verwenden. Maltoni schreibt etwas, das sich gut darauf beziehen läßt: "Conversation is a tool to negotiate meaning, and interact with others."

log2067b.jpg (12710 Byte)

Joseph Beuys: "Wer nicht denken will fliegt raus"

Konversation. Ansichten verhandeln. Mit anderen interagieren. Etwas erschaffen, ein Abenteuer, eine Geschichte, aus dem, was gerade zur Hand ist. Das verträgt sich vorzüglich mit meinem Kunstverständnis.

Nun werden wir in einer kollektiven Arbeit etwas erfahrbar machen, was solchen Fragen gewidmet ist. Meinen Part hab ich im Augenblick mit "The Track: Pop | Ikarus" überschrieben. Die Intention dazu ist hier skizziert: [link]

Einen ersten praktischen Ansatz des Kollektivs, das sich gerade formiert, hab ich in "Jaray mit Fernsteuerung" umrissen: [link] Nun wird also an manchen Dingen geschraubt und gelötet werden. Vor allem aber starten wir interne Debatten und beginnen -- wie angedeutet -- mit der Konkretisierung eines Kunstprojekten.

[kontakt] [reset] [krusche]
5•15