31. Jänner 2015 Gibt es "intelligente Werkzeuge"? Wir haben seit einer
Ewigkeit und drei Tagen einen höchst unscharfen Intelligenz-Begriff, der sehr
verschiedenen ideologischen Positionen dienen muß. Ich bin daher mit der Nutzung des
Begriffs Intelligenz sehr zurückhaltend.
Sollte ich mich dazu äußern, mag ich noch am
ehesten über Problemlösungskompetenzen reden. Und über Kunst. Das
sind zwei interessante Seiten dessen, worüber wir uns unterhalten können. Das eine
teilen wir auch mit Tieren, denn wenigstens seit Jane Goodall ist klar, daß Tiere ebenso
Werkzeuge benutzen, um manche Probleme zu lösen.
"Ideal-Strohmlinienkörper für
Landfahrzeuge in der Jaray'schen Theorie" (ETH Zürich)
Das andere, die Befassung mit Kunst, bleibt
ein etwas dubioses Thema, wo viele Menschen, sogar Kunstschaffende, gerne behaupten, man
könne nicht so genau sagen, was das sei. Halten wir wenigstens fest, daß symbolisches
Denken und komplexes Kommunikationsvermögen auffallend zu den menschlichen Domänen
gehören.
Aus einer Debatte mit Unternehmer Ewald Ulrich
ist entlang eines Kulturprojektes im Jahr 2014 die Idee entstanden, aktuelle Optionen
unserer derzeitigen Mensch-Maschinenverhältnisse zu überprüfen. Wir haben das in der Kulturspange
[link] zu einem Themenschwerpunkt Netzkultur
verdichtet und ein adäquates Kunstprojekt ins Auge gefaßt.
Ein Tip von Christian Henner-Fehr hat mich auf
eine sehr anregende Überlegung von´ Sprachwissenschafterin Valeria Maltoni gebracht. In
einem knapp gefaßten Text zur Frage "What Makes People Different than
Machines" schreibt sie:
"This is what characterizes humans --
the ability to create something, an adventure, a story, a machine, out of the materials at
hand." [Quelle]
Damit ist gleichermaßen etwas über
Intelligenz und über Kunst gesagt. In diesen Zusammenhängen würde ich freilich statt
dem Wort Intelligenz lieber Esprit verwenden. Maltoni schreibt etwas, das
sich gut darauf beziehen läßt: "Conversation is a tool to negotiate meaning,
and interact with others."
Joseph Beuys: "Wer nicht denken
will fliegt raus"
Konversation. Ansichten verhandeln. Mit
anderen interagieren. Etwas erschaffen, ein Abenteuer, eine Geschichte, aus dem, was
gerade zur Hand ist. Das verträgt sich vorzüglich mit meinem Kunstverständnis.
Nun werden wir in einer kollektiven Arbeit
etwas erfahrbar machen, was solchen Fragen gewidmet ist. Meinen Part hab ich im Augenblick
mit "The Track: Pop | Ikarus" überschrieben. Die Intention dazu ist
hier skizziert: [link]
Einen ersten praktischen Ansatz des
Kollektivs, das sich gerade formiert, hab ich in "Jaray mit Fernsteuerung"
umrissen: [link] Nun wird also an manchen Dingen geschraubt und gelötet werden.
Vor allem aber starten wir interne Debatten und beginnen -- wie angedeutet -- mit der
Konkretisierung eines Kunstprojekten. |