2. Dezember 2014

Manchmal wird meine ganze Existenz zu einer unüberprüften Annahme. Ich habe in den letzten Wochen festzustellen gehabt: Im Zweifel für den Zweifel. Schlußfolgerungen, das wohlige Auswerten von Erfahrungen, muß ja stets auch zu Punkten führen, die einem keine neuen Klarheiten darlegen. Wenn sich also ein "Next Code" nicht ableiten läßt, braucht es Courage zum "Axiom".

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SELMAN TRTOVAC IN GLEISDORF

Das bedeutet vor allem, ich schlage eine unüberprüfte Annahme in den Boden, um wenigstens meinen augenblicklichen Standort zu markieren, um klar zu machen, wovon ich nun ausgehen möchte.

"Next Code" und "Axiom" sind Titel von Teilprojekten, mit denen ich "The Track" vorangebracht habe. Das sind Teile eines Kräftespiels, welches von diSTRUKTURA nun mit "Traces of Friendship - New Art Strategies" [link] fokussiert wurde.

Darin beginne ich gerade, mit Selman Trtovac eine eigene Option zu entwickeln. Wenn Trtovac für die Arbeit zwischendurch bemerkt "Alles ist dem Axiom untergeordnet", dann haben wir Übereinstimmung darin, auf ein Stück Folgerichtigkeit konzentriert zu bleiben.

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GALERIE DUPLEX 100m2 IN SARAJEVO

Diese Anordnung aus der Galerie von Pierre Courtin in Sarajevo ergibt einen Ausgangspunkt für uns. Die "Ruka ubice" ("Hand eines Mörders"), an realen Verhältnissen Maß genommen, ist zugleich eine "Crna ruka", eine "Schwarze Hand".

Siehe dazu: "Ruka umjetnika - Crna ruka / Ruka ubice" (serbisch/englisch) von Ilija Šoškic und Selman Trtovac als PDF-Dokument: [link] Das Foto stammt aus unserer "Sarajevo-Session", die im heurigen Sommer stattfand: [link]

Hinter der Arbeit von Trtovac das Doppelfeature von Radenko Milak, Gavrilo Princip und Charlie Chaplin nach Fotos aus dem gleichen Jahr, nämlich 1914. (Princip stand auf dem Weg zu den Schüssen von Sarajevo mit einem serbischen Geheimbund namens "Schwarze Hand" in Verbindung.) Dieses Bild wurde zum Titelbild des 2014er-Kunstsymposions "the track: axiom | 2014": [link]

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MIRJANA PEITLER-SELAKOV UND RADENKO MILAK IN GLEISDORF

Das mag verdeutlichen: Was wir tun, vollzieht sich in einem historischen Kontext, der mich auf das eingangs betonte Begriffspaar zurückbringt. Wenn wir in unserem Denken und Tun keinen "Next Code" entwickeln und etablieren konnten, wird ein "Axiom" nötig.

Das kommt gerade hier auf eine nächste Ebene: [link] Soweit es uns betrifft, geht es auch darum, sich der "Last Codes" des 19. Jahrhunderts zu entziehen. Sie führten uns über Verdun und Auschwitz nach Srebrenica.

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