11. September 2014

Der Morgen des Vorabends. Es müssen noch einige Nägel in diese oder jene Wand. Offen gesagt kann ich weder den Vorabend, noch die Stunden vor einer Vernissage leiden. Aber ohne Schritte über solche Markierungen geht es eben nirgends hin.

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Wir haben einen Blick quer durch das 20. Jahrhundert eingerichtet. Radenko Milak gehört zu jenen hart arbeitenden Leuten unter den Malern, die Tag für Tag mehrere Stunden in ihren Vorhaben vorangehen.

Das läßt mich an den Dichter Gerhard Kofler denken, den ich sehr geschätzt habe, der nicht mehr lebt, dessen dicke, zweisprachige Lyrikbände ich seinerzeit wie Orakelbücher verwendet habe. Ich schlug sie an beliebiger Stelle auf und sah nach, was das für den jeweiligen Tag bedeuten konnte.

Gerhard schrieb Tag für Tag, den Sabbat ausgenommen. Es ging nicht nur um die Texte, sondern auch um einer sehr konkrete Schreibhaltung, um einen poetischen Akt als Lebensausdruck.

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Ich bin derweil in banalere Posen verstrickt. Abwechselnd mit spannenden Debatten. So hatte ich etwa mit dem Historiker Jens Riesner (links) und GOWI-Exponent Marco Paul zu erörtern, was es nun genau mit dem kleinen GOWI-Puch auf sich habe, den ich in einer Woche in Gleisdorf zeigen kann: [link]

Die beiden bereiten unter anderem einen Jubiläumsstand auf der kommenden Spielzeugmesse in Nürnberg vor. Dazu läuft nun eine sehr interessante Themenlinie mitten durch unsere Vorhaben, wovon ich noch ausführlicher erzählen werde.

Es ist fast genau ein Jahr her, daß Wissenschafter Matthias Marschik unser 2013er- Kunstsymposion [link] mit einem Vortrag eröffnete: "Der Mythos vom Ganzen und Einen" (Identitätskonstruktionen in der Spätmoderne).

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Hier Marschik neben Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov im MiR: Museum im Rathaus. Von Marschik bekam ich letzte Nacht Post: "...und unter anderem auch wegen unserem Buch mit den Auto-Gschichtln, unter Experten als 'FLAME-Buch' bezeichnet, gefragt: Er hat es mit Erscheinungstermin Mai 2015 eingeplant. Also: Los geht's, sobald Du die aktuellen Sachen abgearbeitet hast."

Das wollten wir ja heuer schon im Kasten haben, aber ich war erheblich in Verzug gekommen. So aber fügt sich vieles sehr gut, denn dieses Verknüpfen der Themen und Mutmaßungen, dieses Bearbeiten von Annahmen und Schlüssen, dieses Pendeln zwischen der Denkarbeit und den realen Begegnungen führt ja in eine Richtung, wohin ich schon Markierungen gesetzt hab.

Da steht an der Wand "The Track: Pop": [link] Ich brauche also recht bald den Kopf frei, um die konkreten Schritte dazu im Auftakt auch präzise setzen zu können. Es ist selbstverständlich kein Zufall, daß dies alles Teilchen für Teilchen zusammenpaßt, wo in einem aktuellen Programmheft zu unserem heurigen Kunstsymposion nachzulesen steht, was ich für das kommende Jahr als Motto formuliert habe:

Die Ehre des Handwerks
Das Gewicht der Kunst
Der Geist in der Maschine

Das bedeutet auch, ich kann endlich eine inzwischen fast erdrückende Anzahl einzelner Handlungs- und Ereignisstränge zusammenführen, bündeln, überschaubarer und leichter bearbeitbarer machen.

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In diesem Prozeß habe ich derzeit ganz anderen Zugriff auf historische Artefakte und auf Quellen. So wurde mir, als kleines Beispiel, gerade ein Unikat als Leihgabe überlassen, das zuvor das Johann Puch-Museum noch nie verlassen hatte. Dieses Holzmodell des letzten Puch-Prototypen (U3) werde ich nächste Woche in Gleisdorf ausstellen können: [link]

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Aber augenblicklich geht es noch um die letzten nötigen Handgriffe zur morgigen Vernissage. Es geht auch darum, daß ich zeigen kann, was Franz Ferdinand und sein Mörder, Gavrilo Princip, gemeinsam haben.

-- [Generaldokumentation] [Das Kunstsymposion] --

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