29. Juli 2014 Da bin gerade ich tief in diese Geschichte des Zwanzigstens
Jahrhunderts hineingegangen, wie sie 1914 auf einen markanten Punkt kam, und sollte keine
Vorstellung haben, was mir der Kampf der Bilder auf Facebook bedeutet, womit mir
die Konfrontation des Staates Israel mit der Hamas illustriert wird?
Was stehen Guerilleros zwischen wehrlosen Menschen, um ihre
Waffen abzufeuern? Was wird Israel tun?
Anders gefragt: Würde das palästinensische Volk die Leute
der Hamas in geheimer Wahl mit Regierungsaufgaben betrauen, wenn Israel einer
Zweistaatenlösung zugestimmt hätte? Das glaube wer will.
Bis dahin müßte man mir erst einmal erklären, warum die Hamas,
diese Mischung aus Warlords, religiösen Eiferern und jungen Hunden des Krieges, das
geplagte palästinensiche Volk aus der Geiselposition entlassen sollte und worin sich
deren Kommandeure von jenen Kommandeuren solcher Kriegshunde unterscheiden, die wir in
Europa schon kennen.
Ob IRA, ob ETA, ob UCK, egal welche Formation wir uns in
Erinnerung rufen, die Kommandeure fanden keinen Grund, den Konflikt aufzugeben und sich in
einem zivilen Leben zu bewähren.
Was also wird Israel tun? Nachdem die jüdischen Menschen
dem Holocaust in all seiner Obszönität ausgeliefert waren, ohne daß Europa sie davor
beschützt hätte, nachdem wir auch heute wieder feststellen müssen, daß ein aggressiver
Antisemitismus zunimmt und ein jovialer Antisemitismus nie verschwunden ist, halte ich
für vorhersehbar und unverhandelbar, was das bedeutet.
Israel wird mit dem jeweils größtmöglichen Breitschwert
auf jeden einschlagen, der vor seiner Tür ankommt und sich hervortut, diesen Staat
auslöschen zu wollen.
Welche andere Option stünde denn zur Debatte? Ich kenne
keine. Nun mag man mir versichern, daß von Israels Armee Verbrechen begangen wurden und
auch diverse Dienste des Landes Verbrechen auf dem Kerbholz haben. Das ist evident.
Niemand wird es bestreiten.
Aber Israel hat ein Parlament und politische Parteien, die
nicht statisch sind, hat Oppositionen. Israel hat auch kritische Bürgerinnen und Bürger,
hat Friedensaktivisten, hat Kunstschaffende, die sich mit dem Handeln des Staates
auseinandersetzen und die ihre Ansichten publizieren.
Das macht einen erheblichen Unterschied zu einer Guerilla,
die keine Wahlen abhält und die einen "Gottesstaat" errichten möchte, wo
derzeit Israel besteht.
Ich brauche nicht zu billigen was Israel in einzelnen
Schlägen anrichtet, um dennoch klar parteilich zu sein, wenn ich diese beiden
Kontrahenten betrachte. Von einem Rechtsstaat darf ich mindestens erwarten, daß er sich
damit befaßt, falls einige seiner Diener Verbrechen begehen. Von einer Guerilla der
Warlords, der religiösen Eiferer und den jungen Hunde des Krieges kann ich nichts
erwarten, außer daß sie weiter tut, was ihrem Wesen entspringt: Leid über sich und
andere zu bringen.
Ich kann gar nicht ausdrücken, wie unerträglich mir
derlei Weltuntergangs-Sekten erscheinen, die schon ihre Kinder mit Haß füttern. Ich bin
auch inzwischen nicht mehr geneigt, zwischen Islam und "Islamismus" zu
unterscheiden.
Welches kulturelle Feld zeigt mir sonst noch ein so
vielfältiges Aufgebot von gewaltbereiten Männern, die nebenbei geneigt sind, Frauen wie
Haustiere zu halten? Was sind also die dominanten Erscheinungsformen dieser Kulturen im
grünen Tuch?
Ich höre inzwischen sogar aus Bosnien, daß dort heute
areligiöse Bosniaken sich scheuen, im Ramazan Lokale zu besuchen und auch sonst
wachsende Sorgen haben, ihr Desinteresse an der Religion offenkundig werden zu lassen. Sie
fürchten da und dort Repressionen, wo sie sich religiösen Ritualen fernhalten.
Ich möchte daher lieber etwas genauer wissen, worin sich
offenkundig protofaschistische Formationen wie die Hamas für genau was
qualifiziert haben. Ich möchte genauer wissen, womit welchen Arten der Gewalttätigkeit
begegnet werden soll.
Dabei habe ich keinen Bedarf an Schreckensbildern
versehrter Menschen, denn wir sind uns ja völlig einig, daß niemand verletzt,
verstümmelt, getötet werden dürfte. Wir haben darüber zu reden, was es braucht, um
zornigen jungen Männern die Waffen aus der Hand zu nehmen. Das ist etwas fordernder als
auf Facebook Schreckensbilder zu posten... |