28. Dezember 2013

Mir ist danach, das Jahresende in Heiterkeit zuzubringen. Nicht etwa, weil ich zur Zeit gar so ein lustiger Kampel wäre. Nein, die Welt drängt mich zur Heiterkeit; zumindest die kleine Welt meines Daseins, meiner unmittelbar erfahrbaren Umgebung.

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Bei meiner gestrigen Lektüre regionaler Blätter hat mich eine Headline in ihrer tiefschürfenden Stichhaltigkeit fast umgehauen. Eine schlichte Deutung des Satzes ist ebenso belustigend wie eine doppeldeutige Auslegung.

Die Vorstellung, jemand würde ein Benefiz-Essen gegen den Hunger in der Welt anbieten, halte ich für erhebend und für einen genuinen Ausdruck österreichischer Gemütlichkeit. Die kommt übrigens noch wesentlich heftiger daher, wenn man ihr Internationalität gestattet.

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Ich hielt das ja auf Anhieb für einen Hoax. Aber es ist authentisch. (Einzig die Zipfelmütze ist es nicht, die muß als "photoshopped" qualifiziert werden.) Die Botschaft ist natürlich Mumpitz. Es braucht wenig Phantasie, um zu kapieren, daß diese präfaschistische Kerl-Nummer vor allem an kleine Buben adressiert wurde; große Buben haben das in unseren Kulturen schon internalisiert: 

>>You and a friend will get to ride shotgun with Arnold in his Sherman tank. Yes, Arnold has a tank. Yes, this is your chance to ride in it. Yes, there's a high probability that this will be the best day of your life. Cigars included.<< Quelle: [link]

Was man auf dem Foto sieht, ist freilich kein Sherman Tank, von denen ich auf dem Balkan ausreichend viele gesehen habe. Es ist ein M 47, wie er auch in einem ziemlich dubiosen Video-Clip erscheint. Das Video: [link] Erstaunlicher Weise trägt er am Turm das österreichische Hoheitszeichen (Kokarde). Vergleiche "Hoheitszeichen Bundesheer": [link]

Auch wenn Schwarzenegger pädagogisches Engagement vorgibt, steckt darin die wohlvertraute Propaganda für den "soldatischen Mann", explizit: "...and how it feels to ride in a tank like a badass." Genau, wilde Hund' und böse Buben braucht das Land. Sowas will früh geübt sein.

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Beim Durchblättern der gestrigen "Krone" schien mir, daß sich nun der "Austropop" endgültig erledigt habe. Rechts der brüllende Party-Kracher, mittig die larmoyante Brachial-Poetin und... Wer ist der Kleine links? Diese Jury einer Talente-Show setzt ja im eigenen Tun klare Referenzpunkte, also: Gute Nacht!

Poetin Steffi Werger ist übrigens ausgewiesene Anhängerin der "gesunden Watschn", auch wenn wir bisher nicht eindeutig klären konnten, was daran gesund oder gesundend sei, einen Menschen zu schlagen. Aber beim österreichischen Gemütlichsein geht das allerweil reibungslos d'runter. Verträgt sich demnach konzeptionell mit Schwarzenegger, der ja ausdrücklich für mehr Zucht steht.

Aus diesen Zeilen möge geschlossen werden, daß mir gemütliche Blödheit mißfällt und daß ich erwarte, es gäbe längst einen breiten gesellschaftlichen Konsens, der gegen das Propagieren von Gewalttätigkeit stünde.

Wo sich Prominenz unterschiedlicher Reichweite in der Sache exponiert, sind Einwände nötig. Und sei es nur, daß man solchen Schätzchen manchmal empgiehlt: "Halt's Maul!" Denn denken und meinen muß man all das ja dürfen, aber medial verbreiten, das geht eigentlich nicht.

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