1. September 2013 Kommt
das aus den Bäumen? Oder aus dem Boden? Es scheint mir, als könne ich den Herbst
riechen, wenn er ankommt. Das war gestern Nacht der Fall. Dabei ist der Nachmittag
überraschend sommerlich gewesen.
So warm, daß auf meinem T-Shirt Salzspuren blieben, da ich
den ganzen Tag an der kommenden Ausstellung gearbeitet hatte. Ein eigentümlicher Prozeß
in der Auswahl der Artefakte, der Bilder, in der Schlepperei von meinem Depot zum Rathaus,
in dessen Keller sich all das zeigen wird. (Der Nischen-Job.)
Während ich auf die ersten zehn Jahre des
Langzeitprojektes "the long distance howl" zurückblicke, ist diese
Schau keine Retrospektive, in der Arbeiten auf dem Zeitpfeil geordnet und erläutert
würden. In der Geschichte unsere "Avantourismus", einer augenzwinkernd
entworfenen Haltung des Reisens und Lernens, hat Emil Gruber den stärksten Einfluß auf
Fragen einer Schau gezeigt, indem er sein eigenes Konzept des Lebens und Sammeln während
einiger Schritte zur Wirkung brachte.
Es ist das Prinzip der "Wunderkammer",
die kein systematisch erschlossenes Feld ist, sondern nach Obsession und nach emotionalen
Lagen geordnet bleibt. Unser avantouristisches Tun hat zeitlich tiefere Wurzeln, seine
Markierung im Web geht auf das Jahr 2010 zurück und ist eine frühe Position von "the
track": [link]
Mit "the long distance howl" ist aber
noch eine ganz andere Intention verbunden. Im "zentralen Streckennetz" der
Ereignisse, also gewissermaßen im "Großraum Gleisdorf", sollte sich das
kulturelle Klima in einigen Aspekten grundlegend verändern. Eine kulturpolitische Option.
Dieser Teil der Entwicklung hat verschiedene Stufen. Die
jüngste davon ist die Konstituierung des "Kulturpakt Gleisdorf": [link] Der wurde mehr als
deutlich von der Kommune Gleisdorf angenommen, was vor allem heißt, daß Politik und
Verwaltung dafür ihre jeweils anders gelagerten Rollen entwickeln und daß wir gemeinsam
in eine längerfristige Praxis gehen.
Siehe dazu die aktuelle Herbst-Geschichte: [link] und die Session, in der sich die Kommune öffentlich zu diesem
Schritt bekannte: [link] Damit hat die Stadt, die
sich über aktuelle Gemeindezusammenlegungen 2015 sehr verändern, auch vergrößern wird,
unter anderem ein klares Votum zugunsten der Gegenwartskunst abgegeben.
Während nun das erste Bändchen aus einer Reihe neuer
Booklets zur Ausstellungseröffnung schon als Druckwerk verfügbar sein wird, ist das
zweite in Arbeit und wird Motive aus dem aktuellen Moment aufnehmen.
Band #1 kann über folgende Page auch online
abgerufen und heruntergeladen werden: [link]
Rechts das Cover zum zweiten Bändchen, welches dann zumindest im Laufe der Ausstellung
verfügbar sein |
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sollte. Genau genommen habe ich
nun eigentlich gar keine Zeit, an meinem Logbuch weiterzuschreiben, sondern sollte die
nächsten Stücke in den Keller des Rathauses schaffen. Aber das ist heute wieder so ein
Tag für diese simple Zahlensybolik. Meine Anfälligkeit dafür läßt sich nicht beiseite
tun. Dies ist das Blatt #1900, was bedeutet, das Blatt #2000 rückt langsam in Sichtweite.
Blatt #1 ist mit dem 31. Dezember 2003
datiert: [link] Eine Konsequenz
des ersten Jahres von "the long distance howl", in dem mir klar wurde:
Das wird alles ziemlich komplex und schwer überschaubar. |