4. Mai 2013 Sie haben beide Wurzeln in der agrarischen Welt.
Links Werner Sonnleitner von "Kulturmarkt Hartmannsdorf" und rechts
Kulturwissenschafter Günther Marchner, der im Rahmen von "preQuel.meta"
die wissenschaftliche Begleitung unsere Projektes leistet..
Wir hatten bei der letzten Station des
heurigen "April-Festivals" noch einmal erleben dürfen, was sich
emotional ereignet, wenn recht viele Menschen zusammenkommen, um einem Bündel
Erzählungen auf symbolischer Ebene zu folgen. Ein sehr deutlicher Erfolg für Künstlerin
Michaela Knittelfelder-Lang, die diese Station herbeigeführt hat.
-- [Die Station] --
So hat sich nun ein großes Arbeitspensum
dieses Kollektivs eingelöst, der offenen Runde, die sich gelegentlich in "kunst
ost" verdichtet. Keine gemeinsame Charta, kein Eid, keine Unterschriften mit
Blut.
Selbst unser "Kulturpakt
Gleisdorf", der eben von der Stadt Gleisdorf öffentlich bekräftigt wurde, ist
nicht von jener Art herkömmlicher Dokumente; siehe dazu: [link] Es hat darüber in kurzer Zeit schon einige Irritationen
gegeben.
Restaurator Thomas Klauber und
Künstlerin Michaela Knittelfelder-Lang
Dabei steht es uns nicht bloß frei, neue Modi
zu erproben, wir haben uns verschiedenen Instanzen gegenüber sogar dazu verpflichtet. Und
eben das, dieses Gewinnen von Neuland, führt nun dazu, daß einige zuständige Leute
nicht so recht mit uns mitgehen wollen. Kurios, hm?
Wie dem auch sei, dieses Kollektiv stützt
sich inzwischen auf eine mehrjährige, sehr spezifische Kulturpraxis, von der ich annehmen
darf, daß sue ins recht stabil in die nahe Zukunft gehen läßt.
Zwischen all dem waren für mich im Garten der
Sonnleitners noch einige spezielle Funde zu machen, die mir momentan sehr gut in einen
anderen Arbeitsbereich passen. Auf dem Weg zum "Internationalen Museumstag 2013"
streife ich derzeit durch über tausend Jahre der Geschichte des Transportwesens. Tragen,
schleifen, fahren, das läßt sich hier an einigen Stücken sehr schön darstellen; siehe
dazu auch: "Vom Schlitten zum Traktor" [link]
Dazwischen korrespondiere ich vergnügt mit
Erika Kübler, die das schöpferische Erbe des Industriedesigners Louis L. Lepoix [link] verwaltet. Das sagt vielen
Menschen erstaunlich wenig, obwohl die meisten von uns schon mit Lepoix-Arbeiten zu tun
hatten. Und sei es bloß, daß sie DAS Wegwerffeuerzeug des 20. Jahrhunderts kennen, jenen
Klassiker von BIC. Genau! Lepoix! Siehe: [link]
Mutmaßlich nicht alle von uns, aber doch sehr
viele sind schon auf einem anderen Klassiker von Lepoix gesessen, dem Puch "Maxi".
Funktion, Gestaltung, Wahrnehmung. Das permanente Kräftespiel zwischen solchen Positionen
beschäftigt uns in mehrerlei Hinsicht.
Kein Zufall, daß ich oben in einem Foto den
Restaurator Thomas Klauber zeige. Holz. Polituren. Ausdauer in manch endlos
wiederkehrenden Handgriffen, um die Feinheit einer Oberfläche in einer Tiefe zu erfassen,
die wir im Alltag nicht kennen.
All das handelt unterm Strich von kulturellen
Kompetenzen, in denen Leib und Geist ihre Möglichkeiten bündeln. Auf diesem Feld ist die
Kunst zuhause, aber eben nicht nur...
Wie soll ich solche Zusammenhänge jemandem
deutlich machen, auch begreiflich, der womöglich auf so eine Zack-zack-Machbarkeit
aus ist, in der man eventuell völlig übersieht, welche kulturellen Möglichkeiten wir
gerade den Bach hinuntergehen lassen, weil hochgradige Kurzsichtigkeit nun mal nahe an der
Blindheit ist?
Das Handwerk, das Design, die Kunst, wir haben
uns die Zusammenhänge dieser Genres erarbeitet. Ein aufregendes Kräftespiel. |