20. Dezember 2012

Die Geschäftswelt macht ein gutes Geschäft und die Lobby weint Krokodilstränen. Das Muster scheint weltumspannend zu sein. Oder warum muß ein verfassungsmäßiges Recht auf Waffenbesitz mit Kriegswaffen eingelöst werden?

Zerfleischte Kinder. Wie anziehend doch das Entsetzen anderer ist. Ob es Rüstzeug gegen Amokläufer gibt? Ich glaub es nicht. Wie soll es sich abstecken lassen, wann und wo ein Mensch in eine derart radikale pathologische Situation reingeht?

Aber an den Werkzeugen solcher Entsetzlichkeiten läßt sich arbeiten.

So viele Tote, weil es einem junge Schnösel Sicherungen geschmissen hat. Wer möchte dazu aus der Distanz schlau sein? Doch es bleibt anzunehmen: Ohne die völlig absurde Feuerkraft, wie sie einem eben bloß Automaten bieten, wäre das wohl eine andere Szene gewesen.

Ein konventionelles Repetiergewehr hätte dem Buben kaum die Wirkung geborgt, die ein Schnellfeuergewehr zuläßt.

Die National Rifle Association verlautbarte dazu gerade:
"The National Rifle Association of America is made up of four million moms and dads, sons and daughters - and we were shocked, saddened and heartbroken by the news of the horrific and senseless murders in Newtown." [Quelle]

Gequirlte Scheiße! Welches Rudel von Männern und Frauen hat denn nun gebrochene Herzen, nachdem solche Typen quer über den Kontinent sogar kleinen Kindern erlauben, sich am Heißwerden von Schnellfeuerwaffen zu erfreuen? (Ich empfehle einen kleinen Rundgang auf Youtube!)

"Out of respect for the families, and as a matter of common decency, we have given time for mourning, prayer and a full investigation of the facts before commenting."

Wer kauft den Leuten das ab? Ich nicht.

Gewalttätigkeit ist eine ziemlich erregendes Suchtmittel. Die Maschinerie dazu hat entsprechende Anziehungskraft. Das darf sich uns über eine unermeßlich reich ausgestattete Werbeindustrie permanent mitteilen: Hollywood.

Ich habe einen Berufssoldaten mit Schlachtfelderfahrung einmal gefragt, wie sich nach seiner Einschätzung Film und Realität zu einander verhalten, sobald geschossen wird.

Sein Fazit machte mir klar, daß hinter jeder Filmfigur, welche "triggerhappy" durch die Landschaft gurkt, zwei Typen mit Munitionskisten herrennen müßten. Ansonsten gingen dem Helden beim Ausmaß der Feuerstöße sehr schnell die Kugeln aus.

Es würde auch deshalb meist nicht so viel geschossen, erklärte man mir, weil es weit mehr Zeit und Aufwand brauche, um sich vor Ort zu orientieren, in Deckung zu sein und sich zurechtzufinden, da echte Kugeln ja schwer verletzen und töten.

Was uns nun junge Amokläufer mit Schnellfeuerwaffen demonstrieren, ist -- jenseits ihrer Pathologie -- diese Geste des gefährlich scheinenden Filmhelden, der mit enormer Firepower abspritzt. Nichts stört diese Geste vorerst, weil kleine Kinder und Erwachsene in Panik ja nicht mit mehreren hundert Projektilen pro Minute zurückschießen.

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Karabiner Bushmaster AR 15 (Foto: TheAlphaWolf, Creative Commons)

Die Bushmaster .223 caliber Remington macht als Vollautomat etwa 800 Schuß in der Minute, als Halbautomat nicht ganz so viel, aber Fans empfehlen: "Make sure you have plenty of targets to shoot at."

Das meint etwa "watson29", ein Mann "unter 25":
"I love this gun. Have around 1000 rounds of .223 or 5.56 through it with zero malfunctions. Bought a cmmg 22 conversion for it and have around 1300 rounds of 22 through it as well. It's an absolute blast to shoot. Make sure you have plenty of targets to shoot at. only thing I don't like about it is the rail has loosened up, should be as simple as putting a little lock tight on the bolts."

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