13. Mai 2012Eine unglaubliche Sonntagsstille macht diesen Morgen aus. Langsam verebbt die Dichte an Arbeit der letzten Zeit. Da ist
eine tiefe Erschöpfung, von Vergnügen in Schwebe gehalten, denn das waren sehr spannende
Wochen, in denen sich allerhand eingelöst hat.
Zuletzt vor allem unsere Session [link] in der "Halle
P" des "Einser-Werkes" von Johann Puch in Graz. Das bedeutete
ganz nebenbei, vor einer Reihe älterer Handwerker, Mechaniker und Sales-Leuten einer
verflossenen Ära mit Stoffen zu bestehen, die deren Berufsleben ausgemacht hat.
Ein erster derartiger kultureller Akzent an einem historischen Ort,
der über hundert Jahre dem Bereich Fahrzeugproduktion und Instandhaltung gewidmet war.
Dabei übrigens auch ein Altmeister des Metiers mit im Spiel: [link]
Wie passend, daß mir eines der Fabelwesen dieser
Branche gestern mitten in Gleisdorf vor die Füße fuhr. Der Stern macht die Zuordnung
klar. Auf der Flanke steh "6.3", das bestätigt: der SLS AMG Roadster.
Ein Zweisitzer mit 571 PS.
Eine Rohkarosse des Flügeltürers, die
Coupé-Version dieses Roadsters, steht in der oben erwähnten "Halle P": [link] Sie wird nämlich in
Graz gefertigt. Bei Magna Steyr, worin die geschichtsträchtige Steyr-Daimler-Puch
A.G. aufgegangen ist.
Und vor dieser Session war das "April-Festival"
abzuschließen, was sich in einer kleinen Reise nach Bad Gleichenberg vollzogen hat;
zur Kulturinitiative "Kopfbahnhof": [link] Zugegeben, mir wäre
jetzt ein wenig nach Pause. Aber momentan ist noch der "FrauenMonat"
auf die Schiene zu bringen. Da geht es in der Programmierung von Mirjana Peitler-Selakov
sehr spannend zur Sache: [link]
Was noch? Genau! Pause. Die steht auf meiner
Checkliste. Etwas Weißburgunder aus dem Süden. Und etwas Sentimentalität. Was da oben
an Benzingeschichten angeklungen ist, hat ja noch ganz andere Entsprechungen in meiner
Biografie.
Morgen sind es auf den Tag genau 20 Jahre,
daß ein achtloser LKW-Fahrer mir um's Haar mein Leben aus dem Leib gebrochen hätte: [link] Der
Schrecken daraus war so tiefgreifend, daß ich derlei Jahrestage nie zum Anlaß für
irgendein Ritual genommen hab. Dabei bleibt es auch. Aber manchmal ein Moment der
Trunkenheit als eine auch physische Referenz an das Leben scheint mir angemessen zu sein. |