31. Oktober 2011 Es gehört
nicht gerade zu meine Stärken, in einer Rennsimulation zu bestehen. Das Cockpit ist
eine Einzelanfertigung. Mir ist alles, was da abläuft, viel zu schnell.
Diese Ausstattung war Teil einer Session, die sich im "einraum"
ereignet hat, um einen kontrastreichen Verlauf abzurunden. "The Gleisdorf nerds
session by Markus Polly" hat so auch in unser Department für triviale
Mythen hinein Wellen geschlagen: [link]
Markus Polly nennt sowas, die Arbeit an so einem
Prototypen, "Automaten bauen". Diese Geschichte, von mehreren DJs
begleitet, ereignete sich zeitgleich mit dem "kollektiven träumen" der
Leute von "treci beograd"; einer Aktion unter dem Titel "veliki
san" ("Großer Traum").
Foto: "treci beograd"
Damit kommt für uns der Abschnitt "the track:
archive" zu einem Ende: [link] Ein kurioser Prozeß, der voraussichtlich in weitere Schritte
überführen wird und der nun einen Bogen zwischen Gleisdorf und Beograd gespannt hat.
Eine Geschichte, die auch sehr verschiedene Genres für Momente verknüpfte.
Dieser Stand der Dinge ist mit einem ausführlichen
Vertragswerk unterlegt, wir haben also kühn die letzten Hemden eingesetzt, um die Dinge
am Laufen zu halten. Kleiner Scherz! Es hat nämlich nicht so sehr mit Kühnheit zu tun,
sehr wohl aber mit letzten Hemden. Der allgemeine Status quo für Kunst- und
Kulturschaffende ist ja nicht gerade harmlos.
Ich habe dazu gerade eine kleine online-Debatte absolviert,
weil mir derzeit immer stärker mißfällt, wie widerspruchslos Spießer und Mittelschicht-Trutschen
Teile des Kulturbetriebes in den Graben fahren. Interessanterweise hat genau nicht der
"Spießer" für Einwände gesorgt, sondern die "Trutschen" und die
Zuschreibung "Mittelschicht".
Gut, zugegeben, das sind trübe Kategorien. Das sind auch,
wenn man dazu noch "Unter- und Oberschicht" assoziiert, durchaus antiquierte
Sprachregelungen, deren Aussagekraft mehr als fadenscheinig geworden ist.
Sehen wir davon ab, daß ich zur Polemik neige, wenn ich
sauer bin, bleibt doch dieses Begriffsdefizit. Ich hab hier zum Thema "Wovon lebt
der Krusche" schon einmal über ökonomische Kriterien etwas deutlich zu machen
versucht: [link]
Wenn ich feststellen kann, daß ein Mittelschullehrer
meines Alters auf zirka 4.200,- Euro brutto kommt, 14 mal im Jahr, bei angemessenem Urlaub
und gesicherten Krankenständen, während ich unter permanenter Auslastung kaum über die
amtlich angenommene Armutsgrenze hinauskomme, ergibt das -- bei durchaus vergleichbaren
Kompetenzlagen -- schon eine beschreibbare "Schicht-Differenz", die
sich auch in unterschiedlichen Codes und Konsequenzen ausdrückt. In der Sache gibt es
offenkundig so allerhand Klärungsbedarf. |