24. Mai 2011

Ohne Kontraste geht gar nichts! Die Poesie und die Gebrauchsanweisung, nebeneinander auf meinem Schreibtisch; das hat schon was. Ich ächze manchmal, aber eigentlich gefällt es mir sehr, in solchen Kontrasten zu leben.

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Sie dürfen nicht annehmen, ich hätte mir gerade ein anderes Auto zugelegt. Diese Passage stammt aus der "Schule des Automobil-Fahrers" von Wolfgang Vogel. Das Buch ist mit 1902 datiert. Nein, kein Tippfehler, es ist fast 110 Jahre alt. Eine anregende Lektüre.

Ich bin zwischenzeitlich recht verdutzt, in welchem Ausmaß wir manche Problemlagen und Konflikte seit rund einem Jahrhundert pflegen, ohne darin wirklich vorangekommen zu sein. Aber davon an anderer Stelle.

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Bernd Kober fliegt elektrisch. Er ist hier links zu sehen, aufgenommen von der kleinen Bordkamera, welche der Hubschrauber trägt, dessen Schatten rechts im Bild deutlich auf derr Wiese steht.

Das war die Auftakt-Session von "Close To Nature" 2011, die Website ist nun online: [link] Die Arbeit, über welche Kober den kleinen E-Heli gesetzt hat, stammt von Christian Strassegger. Er verweist mit dem großen © auf die "Landnahme" privater Konzerne, von der wir inzwischen überlaufen werden, auch auf die Patentierung von Lebewesen und Pflanzen, das bedeutet: Deren kommerzielle Verwertbarkeit.

Ich habe eingangs festgestellt: Ohne Kontraste geht gar nichts! Darum muß ich aus all diesen Zusammenhängen auch gelegentlich in ganz andere Genres eintauchen. Oder in Filmchen, Filme, Epen, was meine Laune eben gerade verlangt. Ein Beispiel, das mir gestern etwas Zeit vertrieb, um auf andere Gedanken zu kommen:

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Mundharmonika-Virtuose Little Walter (Columbus Short) und Muddy Waters (Jeffrey Wright) bei der Arbeit ... Die gute Nachricht: Der Film bietet einen bewegenden Querschnitt durch maßgebliche Meisterwerke des Blues. Aber es ist eine ziemlich schmalzige Operette. Der Titel "Cadillac Records", weist schon darauf hin, daß man im Film noch einen anderen Querschnitt erlebt, nämlich einen der maßgeblichen Cadillacs jener Ära, in welcher Leonard und Phil Chess die "Chess Records" groß gemacht hat.

Die Songs lohnen den Film, seine Umsetzung nicht so sehr. Am Rande: Wie konnte Etta James bloß so sauer sein, als Beyoncé Knowles einen ihrer Songs für den neuen Präsidenten sang? Das ist natürlich bloß eine rhetorische Frage. Ich werde mich mit dem stellenweise barock anmutenden Getriller der jungen Diva nicht anfreunden, sondern verbleibe auf der Seite der "old school".

Und warum? Weil ich, wenn ich einer Sängerin anhänge, mich nicht nach einem Revue-Girl umsehe. Es ist ja ohne Frage beeindruckend, daß jemand singen UND rasend tanzen kann, um auch sonst noch so manches in diese Momente reinzupacken. Aber "At Last" interessiert mich dann eine Koloratur-Maschine des Pop nicht so sehr, wie eine gezeichnete Diva, die "laid back" davon erzählt, was einem im Leben so widerfahren kann: [link]

 

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