22. April 2011 Ich war auf dem Weg zu einem Eelektronikfachmarkt und stand dort vor
leeren Hallen, weil die Partie umgezogen ist, ohne daß ich es bemerkt hätte. Mit meinem
eigentümlichen Talent, mich für falsche Auswege zu entscheiden, verfuhr ich mich nicht
bloß auf einem, sondern gleich auf etwa drei Parkplätzen, die dort verschachtelt und von
Betonbarrieren gesäumt, mit Schranken versehen, auf einen kleinen Intelligenztest in
Sachen Topographie hinauslaufen.
Gut so! Denn das bescherte mir einen sensationellen Fund.
Mein trainierter Blick ließ mich zuerst auf ein Fitzelchen der ungewöhnlichen Lackfarbe
reagieren. Zweite Stufe: Konturen. Nichts wie hin! Dieses Maul frißt kleine Kinder. Die
Karre ist definitiv aus der Glanzzeit der "Muscle Car"-Ära, also pure
Unvernunft. Ich weiß im Augenblick noch nicht genau, was es ist, kann es nur auf "Mopar"
eingrenzen; also auf die Chrysler-Company. Dodge ist von solchen Mäulern und fetten
"Oberschenkeln" in jenen Tagen geprägt gewesen. Plymouth? (Zweckdienliche
Hinweise erbeten!)
Ich hab dann auch noch die quasi extreme Gegenposition
entdeckt. Daran gefällt mir unter anderem, daß es manche Leute nicht bloß
gewinnorientierten Companies überlassen, die Oberflächen des öffentlichen Raumes mit
Botschaften zu bespielen. Es würde mir sehr zusagen, wenn die Kommunalpolitik quer durchs
Land einmal damit beginnen wollte, die Werbeflächen wenigstens auf 50 Prozent
zurückzustutzen. Dann wieder auf der Autobahn, da kam mir eine andere Variante des
Diskurses im öffentlichen Raum unter:
Natürlich sind unsere Sutomobile nicht bloß
Transportmittel, sondern vor allem auch Kommunikationsmittel. Eine recht lustige
Botschaft, mutmaßlich vor allem an die Stutzer in ihren lackierten Kampfhunden gerichtet.
Es ereignen sich ohne Frage oft Jagdszenen im Straßenverkehr. Das Beschleunigen
beschäftigt mich momentan aber gar nicht so sehr. Ich hab den Kopf gerade etwas tiefer in
der agrarischen Welt.
Das kommt vor allem daher, weil ich zunehmend begreife, wie
Belange dieses Themas in unser aller Leben hereinreichen; und zwar in einem globalen
Zusammenhang. Reichlich komplex, aber rasend interessant. Rasend? Naja, ganz ohne
Querverbindungen zur Maschinchenwelt geht's bei mir oft nicht.
Was mich zum Grübeln bringt: Von rund 1,33 Milliarden
Menschen, die weltweit in der Landwirtschaft tätig sind, arbeiten bloß rund 33 Millionen
mit Maschinen. Dieser Teil der Landwirtschaft dominiert aber den Weltmarkt.
Nur etwa 300 Millionen haben Zugtiere zur Verfügung, das
Gros von etwa einer Milliarde arbeitet ohne Zugtiere und Maschinen. Doch von den
Hungernden der Welt sind etwa zwei Drittel Leute aus dem bäuerlichen Bereich. Wir haben
bei "kunst ost" jetzt übrigens des Ausgangspunkt für die Bearbeitung
solcher Fragestellungen auf dem Punkt: [link] |