23. Dezember 2010

Ein Toter, dessen Fehlen mich traurig stimmt. Ich war dem Heinz Hartwig nicht so nahe, daß ich sagen dürfte, daß hier ein Freund aus meinem Leben verschwunden sei. Aber selbst über Distanz -- naja, so groß ist die Steiermark dann auch wieder nicht -- blieb dieser Mann doch stets ein Referenzpunkt; von unseren ersten Begegnungen an, da ich als junger Lyriker mit einer sehr romantischen Attitüde in den Kunstbetrieb vorgedrungen bin.

Von Ernst Binder und seinem Team (dramagraz) kam Post, die ich hier zitieren möchte, weil darin auch eine Andeutung liegt, daß hier alles seine Richtigkeit hat. Zumindest mag ich diese Vorstellung im Falle von Heiz sehr:

>>Heinz Hartwig ist gestern einem Herzversagen erlegen. Wir sind von seinem ploetzlichen Tod tief betroffen. Wenn es so etwas wie einen Trost gibt, dann ist es der: Heinz Hartwig, der große Liebhaber und Foerderer der zeitgenoessischen Literatur, ist -- mit einem seiner Lieblingsbuecher in der Hand, aus dem er kurz zuvor noch gelesen hat -- friedlich entschlafen.<<

Cut!

Wenn Politik, Wirtschaft und einige lose gefügte Instanzen gut verzahnt sind, so daß kuriose Deals recht geräuschlos laufen, dann haben wir womöglich das vor uns, was Experten heute "Organisierte Kriminalität" nennen würden. Da wird in gebügelten Hosen agiert.

Da gibt's keine Schlägertrupps, die mit Abflußrohren und Pistolen anrücken. Denn wenn es erst einmal kracht, hat man es eigentlich mit schlecht organisierter "Organisierter Kriminalität" zu tun. Ob es sowas in Österreich gibt? Was weiß ich! Aber ich stelle mir vor, unsere Gerichte könnten bei Fällen wie dem folgenden eventuell fündig werden:

>>Am 10. Februar dieses Jahres unterhielten sich Plech und Meischberger am Telefon. Sie plauderten über Treuhandvereinbarungen, geschredderte Dokumente - und dann sagt Meischberger etwas, was im Abhör-Protokoll so vermerkt ist: "Du die Sache ist natürlich steuerlich heikel, grundsätzlich, aber verjährt, das ist das Beruhigende, politisch super heikel, (...) ich spiel des dann auf die steuerliche Ebene hinüber, bin da ganz gelassen und dann werden wir den Böhmdorfer warnen." Darauf Plech: "Das müssen wir unbedingt machen."

Die brisante Frage lautet: Wovor wollten Meischberger und Plech den ehemaligen Justizminister warnen? In Böhmdorfers Amtszeit fiel ein umstrittener Immobilien-Deal, bei dem Plech und auch Meischberger gut verdienten. Konkret geht es um 607.476 Euro, die Plech dafür kassierte, dass das Wiener Handelsgericht im Herbst 2003 aus der Riemergasse in ein von der Porr gebautes Gebäude, den "City Tower" in Wien-Mitte, umzog.<< [Quelle: Kurier]

(Nur so gefragt: Weiß hier eigentlich jemand, wie viel 600.000 Euro sind?)


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